Angriff auf Masayoshi Son

Elliott drängt Softbank Group zu weiterem Mega-Aktienrückkauf

Der US-Aktivist Elliott kauft sich mit über 2 Mrd. Dollar bei Softbank ein und erhofft sich durch seine Forderungen – sofern sie erfüllt werden – hohe Kursgewinne.

Elliott drängt Softbank Group zu weiterem Mega-Aktienrückkauf

Elliott drängt Softbank Group zu weiterem Mega-Aktienrückkauf

US-Aktivist spekuliert erneut auf hohe Kursgewinne

mf Tokio

Zum zweiten Mal binnen vier Jahren nimmt der aktivistische US-Investor Elliott Investment Management die japanische Technologie-Holding Softbank Group ins Visier, um einen massiven Aktienrückkauf von diesmal 15 Mrd. Dollar zu erzwingen.

Softbank-Aktie zieht kräftig an

Nach unbestätigten Informationen der Financial Times hat der Hedgefonds von Milliardär Paul Singer über mehrere Monate für über 2 Mrd. Dollar Aktien von Softbank gekauft und mit dem Management über einen Mega-Rückkauf verhandelt. Nach dem Bericht verteuerten sich die Softbank-Aktien in Tokio am Mittwoch um 4,6% und am Donnerstag um weitere 1,4%.

Elliott argumentiert, dass ein Rückkauf das Vertrauen des Finanzmarktes in Softbank stärken und den hohen Abstand zwischen Börsenwert und Nettovermögen verkleinern würde. Damit dürfte der US-Aktivist jedoch bei Softbank-Chef Masayoshi Son derzeit eher auf taube Ohren stoßen. Bereits im Februar hatte Softbank betont, dass frühere Rückkäufe von 4,5 Bill. Yen (26 Mrd. Euro) den Aktienkurs nur vorübergehend gestützt hätten. Vor allem plant Son gerade eine neue Investitionsoffensive für künstliche Intelligenz. Laut einem Bloomberg-Bericht will er bis zu 100 Mrd. Dollar in die Produktion von KI-Chips investieren, um dem Platzhirsch Nvidia Konkurrenz zu machen.

Hohe Kapitalkraft

Dennoch ist das Kalkül von Elliott für einen großen Rückkauf nachvollziehbar. Durch Assetverkäufe und verringerte Investitionen hatte Softbank bis Ende März einen Barbestand von 6,2 Bill. Yen (36 Mrd. Euro) angesammelt. Die Beleihungsquote fiel auf das Rekordtief von 8,4% und damit weit unter die selbst gesetzte Höchstgrenze von 25%. Der erfolgreiche Börsengang des britischen Chipdesigners Arm, der zu 90% weiter Softbank gehört, verleiht dem japanischen Investor zusätzliche Kapitalkraft.

Vor vier Jahren war der US-Investor schon einmal bei Softbank eingestiegen, damals mit 2,5 Mrd. Dollar. Darauf erhöhte Softbank die Rückkäufe dramatisch. Allerdings waren die Papiere damals günstig und vervierfachten sich nahezu binnen eines Jahres. Bis Anfang 2022 verkaufte Elliott seine Anteile wieder. Dagegen ist die Aktie 2024 um über 50% gestiegen und liegt nur knapp unter dem Rekord von März 2021. Ein Mega-Rückkauf käme Softbank teuer zu stehen.

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