Finanzinvestor H.I.G. Capital verkauft Funkmastenfirma ICG Gruppe an französischen Spie-Konzern
Finanzinvestor HIG Capital verkauft Funkmastenfirma ICG
Französischer Konzern Spie zahlt mehr als 200 Mill. Euro
cru Frankfurt
Der US-Finanzinvestor H.I.G. Capital verkauft die schwäbische 5G-Funkmasten-Firma ICG Gruppe an den börsennotierten französischen Konzern Spie. Das Unternehmen aus Paris übernimmt 92% der Anteile an der ICG Gruppe von der Private-Equity-Firma aus Miami und baut mit dem Zukauf die Sparte für Kommunikationsinfrastruktur aus. Laut Mitteilung von Spie liegt der Preis für die Übernahme beim 9,1-Fachen des operativen Gewinns (Ebita) im Jahr 2023. Die Firma aus Leonberg bei Stuttgart wird demnach bei dem Deal mit mehr als 200 Mill. Euro bewertet. Die Transaktion wurde auf Seiten von H.I.G. von Houlihan Lokey als Investmentbank und Gleiss Lutz für die Rechtsberatung begleitet.
In Deutschland ist H.I.G. Capital, die insgesamt 60 Mrd. Dollar Vermögen verwaltet, unter anderem bekannt für ihre Beteiligungen an der Zeitarbeitsfirma Office People, dem Rollstuhlhersteller Meyra Group und dem Sportveranstaltungsvermarkter Sportfive. Der Finanzinvestor hatte 2021 mit der Beteiligung an der Infratech, einem Generalunternehmer für den Ausbau von FTTx-Netzen ("Fiber to the X") – also der letzten Meile der Glasfaserleitungen bis zum Kunden – die Basis für die ICG Gruppe gelegt. Anschließend erwarb ICG die Dienstleister für Mobilfunkinfrastruktur Comcross, Schwan, TripleA und DPE.
Inzwischen ist der Jahresumsatz mit 5G-Funkmasten und Glasfaserleitungen auf 230 Mill. Euro gestiegen, und die ICG Gruppe beschäftigt 720 Mitarbeiter an 16 Standorten, den Großteil davon in Deutschland, zudem in den Niederlanden und Kroatien. Das Unternehmen hat 15.000 Mobilfunkstandorte errichtet, 15.000 Kilometer Glasfaserleitungen verlegt und 100.000 Haushalte an das Glasfasernetz angeschlossen. Der Kurs der Spie-Aktie reagierte mit einem Plus von 2,7% auf 33,78 Euro. Der Börsenwert des Konzerns hat sich damit seit Ende 2020 verdoppelt auf 5,6 Mrd. Euro.