Hapag-Lloyd hat vorläufigen Zahlen für 2020 zufolge ihre zuletzt im Dezember erhöhten Ergebnisziele erreicht und den operativen Gewinn vor (Ebitda) und nach Abschreibungen (Ebit) im Coronakrisenjahr auf rund 2,7 (i.V. 1,99) Mrd. Euro bzw. auf 1,3 Mrd. (811 Mill.) gesteigert. Als wesentliche Treiber des Aufschwungs führte die größte deutsche Containerreederei bessere Frachtraten und niedrigere Bunkerpreise sowie Kosteneinsparungen von rund 500 Mill. Dollar an.

Zur Sicherung der Profitabilität und Liquidität hatte das Hamburger Unternehmen im ersten Halbjahr unter dem Projektnamen „Performance Safeguarding Program“ (PSP) zahlreiche Maßnahmen definiert mit dem Ziel von Einsparungen im mittleren dreistelligen Mill.-Dollar-Bereich. Im Ebit, so Hapag-Lloyd weiter, seien zudem Einmalaufwendungen von rund 120 Mill. Euro im vierten Quartal berücksichtigt, die auf eine Optimierung des Schiffsportfolios zurückgingen. Die weltweite Nummer 5 unter den Containerreedereien, die am 18. März im Detail über das Geschäftsjahr berichten und auch einen Ausblick für 2021 vorstellen will, vermeldete auf vorläufiger Basis eine Umsatzsteigerung um etwa 3% auf rund 12,8 Mrd. Euro. Dieser Anstieg sei insbesondere auf die bessere durchschnittliche Frachtrate von 1115 (2019: 1072 Dollar) je Standardcontainer (TEU) zurückzuführen. Die Transportmenge blieb zum Jahresende 2020 mit 11,8 (12,0) Mill. TEU leicht unter dem Vorjahresniveau.

Die in den vergangenen zwölf Monaten um gut ein Viertel gestiegene Hapag-Lloyd-Aktie gab gestern um 10,3% auf 95,60 Euro nach. Die Reederei, die im vierten Quartal einen auf 3,4 (i.V. 3,1) Mrd. Euro erhöhten Umsatz, ein Ebitda von 0,9 (0,5) Mrd. und ein Ebit von 0,5 (0,2) Mrd. Euro verbuchte, habe mit dem operativen Gewinn im Rahmen der Erwartungen gelegen, kommentierte das Analysehaus Jefferies. Hapag-Lloyd hatte im Dezember für 2020 ein Ebitda von 2,6 bis 2,7 Mrd. Euro sowie ein Ebit von 1,25 bis 1,35 Mrd. Euro in Aussicht gestellt.