Hapag-Lloyd fürchtet Handelskrieg
Hapag-Lloyd fürchtet Handelskrieg
Reederei erwartet stärkere Bevorratung bei Kunden und stabile Nachfrage
ste Hamburg
Im Interview Seite 9
Hapag-Lloyd warnt in Sorge um den Welthandel vor einer Zunahme protektionistischer Maßnahmen. „Handelskriege sind für niemanden positiv“, sagt Mark Frese, Finanzvorstand der größten deutschen Containerreederei, im Interview der Börsen-Zeitung mit Blick auf geopolitische Entwicklungen nach dem Sieg von Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl. Dass es starke Fliehkräfte der Handelsblöcke gibt, sei nicht zu bestreiten. Ein funktionierender Welthandel sei aber für eine weitere nachhaltige Entwicklung notwendig, „um alle Regionen weltweit am Wachstum und an der Wohlstandsentwicklung zu beteiligen“.
Die weltweit fünftgrößte Linienreederei profitiert in diesem Jahr von einer Transportnachfrage, die vor allem dank starker Impulse in den USA Erwartungen übertroffen hat. Zumindest mit einer raschen Verschlechterung der Nachfrage im kommenden Jahr rechnet Hapag-Lloyd nicht. Protektionistische Maßnahmen führten zu Veränderungen von Handelsströmen, aber nicht unbedingt sofort zu einer Reduzierung von Volumina insgesamt, so Frese.
Balanciertes Netzwerk
„Wir gehen für 2025 von einer stabilen, zunächst vielleicht leicht zunehmenden Nachfrage infolge dieser Veränderungen aus, da Unsicherheiten auch dazu führen können, dass Kunden sich in Teilen stärker bevorraten.“ Hapag-Lloyd verfüge, betont der CFO, über ein globales und sehr balanciertes Netzwerk und sei damit für Veränderungen in den Handelsströmen gut aufgestellt.
Im dritten Quartal 2024 ließen eine stärkere Nachfrage sowie höhere Frachtraten die Ergebnisse der Reederei verglichen mit den beiden Vorquartalen deutlich steigen. Ende Oktober hatte Hapag-Lloyd zum zweiten Mal in diesem Jahr die operativen Ergebnisziele angehoben. Seit Ende 2023 liegt die Aktie der Reederei mit über einem Fünftel im Plus.
Lesen Sie hier das komplette Interview mit Hapag-Lloyd-Finanzvorstand Mark Frese.