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Healthineers wird sich von dem Schlag erholen

Ein Kursrückgang von 7% ist schmerzhaft. Siemens Healthineers muss nun das Vertrauen am Aktienmarkt zurückgewinnen. Die Story bleibt aber intakt.

Healthineers wird sich von dem Schlag erholen

Kommentar

Siemens Healthineers wird sich von dem Schlag erholen

Von Michael Flämig

Ein Kursrückgang von 7% ist schmerzhaft. Siemens Healthineers muss nun das Vertrauen am Aktienmarkt zurückgewinnen. Die Story bleibt aber intakt.

Siemens Healthineers hat am Mittwoch am Aktienmarkt eine Klatsche abbekommen. Der Aktienkurs ist um 7% eingebrochen. Dieser Bewertungsverlust ist umso schmerzhafter, als der Dax40 zugleich im Plus notierte. Der Medizintechnikkonzern ist damit auf das Kursniveau vom vergangenen Jahr zurückgefallen.

Der Rückgang des Aktienkurses ist die Quittung für einen Vertrauensverlust. Der Konzern hatte seit Beginn des Geschäftsjahres mehrfach angekündigt, dass das Geschäft in China sich stabilisieren werde. Der Absatz in dem Land hatte gestockt, nachdem die Regierung Korruptionsermittlungen im Umfeld von Krankenhäusern&Co. gestartet hatte. Doch die Stabilisierung blieb Quartal für Quartal aus. Stattdessen setzte sich der Umsatzeinbruch immer weiter fort.

Logische Reaktion

Im Mai hatte das Management anlässlich der Halbjahrespräsentation den Kapitalmarkt, der schon damals überrascht wurde von der anhaltenden China-Schwäche, noch überzeugen können, dass es nun wirklich doch bergauf gehe. Der anfängliche Kursrückgang von gut 6% konnte im Tagesverlauf eingedämmt, letztlich betrug der Abschlag nur noch 1%. Derlei Kunststück gelang am Mittwoch nicht mehr.

Die Reaktion der Anleger auf die Healthineers-Performance ist logisch. Warum sollte man nach derlei Erfahrungen dem Vorstand abnehmen, dass sich das China-Geschäft im laufenden vierten Quartal wie versprochen stabilisiert? Darüber hinaus illustriert der Fall die zunehmende Nervosität an der Börse. Jede Abweichung wird aktuell stark gewichtet. Es fällt unter den Tisch, dass  Siemens Healthineers an den Prognosen für das Geschäftsjahr festhält. Das Ergebnis der Aktie dürfte im Geschäftsjahr sogar sehr gut sein.

Reizwort an der Börse

Ein ebenfalls relevanter Faktor: China ist aktuell ein Reizwort an der Börse. Die dortige Volkswirtschaft war schon immer eine Art Black Box, die Konjunkturdaten konnte man im Detail glauben oder auch nicht. Aber immerhin war klar: Es gibt richtig hohes Wachstum. Dies ist nun keineswegs mehr gesichert – schon gar nicht, wenn die Regierung wie im Gesundheitssektor in ihrer Funktion als Regulator radikal eingreift.

Trotzdem gilt: Der Aktienkurs wird sich von diesem Schlag erholen. Erstens: In allen Regionen außerhalb Chinas läuft das Geschäft richtig gut, in den Vereinigten Staaten boomt es in einigen Sparten sogar. Zweitens wird alleine der Basiseffekt dafür sorgen, dass der China-Umsatz 2025 stark wächst. Die Trendwende zeigt sich schon daran, dass im dritten Quartal das Absatzniveau des zweiten Quartals erreicht wurde.

Unentdecktes Juwel

Der Zukauf Varian ist – drittens – ein Juwel, dessen Wert nicht voll erkannt ist. Der Strahlentherapie-Spezialist wächst sehr stark. Die Aufgabe ist nun, die Margen auf das Niveau der Sparte Imaging zu heben. Dies ist harte Arbeit, aber kein Hexenwerk. Sobald die zugekaufte Firma in die Lieferketten von Healthineers integriert ist, wird die Produktivität steigen.

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