Cloud-Riese

Microsoft investiert 3,2 Mrd. Euro in Deutschland

Microsoft will ihre Rechnerkapazitäten für KI ausbauen und investiert deshalb in Deutschland als einem ihrer wichtigsten Märkte außerhalb der USA Milliarden. Das treibt die Nachfrage nach Datenzentren an.

Microsoft investiert 3,2 Mrd. Euro in Deutschland

Microsoft steckt Milliarden
in deutsche Datencenter

Neue Asset-Klasse boomt – Cloud-Riese setzt auf KI-Wachstum

hei Frankfurt

Microsoft plant milliardenschwere Investitionen, um Rechenzentrumskapazitäten für Anwendungen im Bereich künstlicher Intelligenz (KI) auszubauen und entsprechende Schulungen zu finanzieren. Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundeskanzler Olaf Scholz stellte Microsoft President Brad Smith in diesem und im kommenden Jahr insgesamt 3,2 Mrd. Euro in Aussicht, die größte Summe, die der Windows-Konzern und Cloud-Riese in den vergangenen 40 Jahren in Deutschland ausgegeben habe. Reuters zufolge hob Smith die strengen Datenschutzanforderungen hierzulande als Standortvorteil hervor. "Die Welt möchte, dass sich diese Technologie auf eine sichere Art und Weise weiterentwickelt, die die Grundrechte der Menschen schützt. Wenn wir also die Standards hier in Deutschland erfüllen können, werden wir die Bedürfnisse der Welt erfüllen", wird der Manager zitiert.

Geld für Frankfurt

Scholz feierte die Ankündigung als weiteren Erfolg des Investitionsstandorts Deutschland, der sich in ähnliche Projekte anderer Firmen aus den Bereichen Batterien, Autos, Chips oder Pharma einreihe. Die Bundesrepublik rangiere weltweit auf Platz 2 bei der Nutzung von KI durch Organisationen und sei in Europa der zweitwichtigste Entwickler von KI-Anwendungen, erläuterte Smith. Bei KI-Fähigkeiten lande Deutschland europaweit aber nur auf Platz 11. Die neuen Rechenzentren sollen im Rheinland und im Rhein-Main-Gebiet entstehen, wo die Firma DE-CIX in Frankfurt den weltgrößten Internetknoten betreibt.

Wichtigster Markt

Für Microsoft ist Deutschland neben Großbritannien der wichtigste Markt außerhalb der USA. Der Konzern, der sich im globalen KI-Rennen durch seine Kooperation mit dem ChatGPT-Entwickler OpenAI in eine Spitzenposition katapultiert hat, treibt seine Ertragsperle Azure mit dem Ausbau von KI-Rechenkapazitäten voran. Deutschland und Europa haben EY-Parthenon zufolge Nachholbedarf beim Ausbau von Datencentern. Im Vergleich belaufen sich die Kapazitäten pro Kopf in Europa auf ein Zwölftel der USA. Die starke Nachfrage, die von Microsoft und anderen Cloud-Anbietern angeheizt wird, macht Datencenter als neue Assetklasse attraktiv. Stetige Cashflows und hohe operative Margen (auf Ebitda-Basis) von rund 40% locken vor allem Finanzinvestoren. Aktuell sucht der Frankfurter Energieversorger Mainova, der seine Rechenzentren für 2 Mrd. Euro ausbauen will, nach Investoren.

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