OMV schreibt 2 Mrd. Euro ab
md/Reuters Frankfurt/Wien
Dem österreichischen Öl-, Gas- und Chemiekonzern OMV kommen der Teilrückzug aus dem Russlandgeschäft und die Finanzpartnerschaft bei der gestoppten Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 teuer zu stehen. Insgesamt muss das Unternehmen im ersten Quartal Belastungen von 2 Mrd. Euro verkraften, die als Sondereffekte auf das operative Ergebnis durchschlagen, wie OMV mitteilte. 1 Mrd. Euro resultiere aus dem Scheitern des vom russischen Gasriesen Gazprom geführten Projekts Nord Stream 2, das OMV mit 730 Mill. Euro mitfinanziert hatte. Hinzu komme eine weitere Milliarde an Belastungen aus der Beteiligung von knapp 25% am Gasfeld Juschno Russkoje in Sibirien; hier wurde vor allem der Wert der Reserven herabgesetzt. Der Konzern prüfe alle Optionen für die Beteiligung, inklusive eines Verkaufs.
Im ersten Quartal förderte OMV weniger Öl und Gas. Die Gesamtproduktion ging den Daten zufolge auf 457000 (Vorquartal: 491000) Barrel Öläquivalente pro Tag zurück. Der durchschnittliche realisierte Ölpreis erhöhte sich auf 90,5 (77,0) Dollar pro Fass. Die Marge in der Weiterverarbeitung kletterte laut OMV auf 9,75 (6,25) Dollar je Barrel. Diese positiven Effekte seien aber durch höhere Energiekosten und Rohölpreisunterschiede mehr als aufgehoben worden, so OMV.