Preos drückt Umschuldung durch
Preos drückt Umschuldung durch
hek Frankfurt
Der schwer angeschlagene Büroimmobilienkonzern Preos hat seine umstrittene Anleiherestrukturierung durchgesetzt. Bei einer Abstimmung ohne Gläubigerversammlung von Freitag bis Sonntag votierten mehr als 77,9% für den Wegfall der Zinsen und ein Wandlungsrecht der Emittentin, also eine Pflichtwandlung in Aktien. Damit wurde die Mindestquote von 75% erreicht. Der Wandlungspreis wird auf 4,50 Euro herabgesetzt, liegt aber weit über dem Börsenkurs der Aktie von 0,34 Euro.
Außenstehende Gläubiger um Rechtsanwalt Tobias Moser von der Kanzlei DMR Legal hatten im Vorfeld angekündigt, gegen die finanzielle Restrukturierung zu klagen. Strittig ist, ob der Investor Vilus Immo Germany an der Abstimmung teilnehmen durfte. Moser stuft Vilus, an die Preos ein dickes Anleihepaket transferiert hatte, als verbundenes Unternehmen ein. Ohne die Stimmen von Vilus wäre die Umschuldung gescheitert. Die Opposition moniert, dass es anders als sonst üblich keinen Kapitalschnitt für die Aktionäre gibt. Der Wandler hat ein ausstehendes Volumen von 249,6 Mill. Euro.