Autokonzerne

Renault und Nissan sprechen über Zukunft ihrer Allianz

Die Autokonzerne Renault und Nissan loten neue gemeinsame strategische Initiativen aus. Das sorgt für Fantasie an der Börse.

Renault und Nissan sprechen über Zukunft ihrer Allianz

Reuters Paris – Der französische Autobauer Renault und sein japanischer Partner Nissan verhandeln nach eigenen Angaben über die Zukunft ihrer Allianz. Dabei geht es um gemeinsame strategische Initiativen, wie beide Unternehmen mitteilten. Nissan erwäge einen Einstieg in eine neue Elektroauto-Sparte bei Renault, hieß es. Weitere Details wurden nicht genannt.

Die beiden Autobauer reagierten damit auf Berichte vom Wochenende, wonach Nissan sich für eine geringere Beteiligung von Renault einsetzt. An der Börse kamen die Nachrichten gut an. Die Renault-Aktien legten in der Spitze um 6,7% zu und notierten mit 32,75 Euro so hoch wie seit siebeneinhalb Monaten nicht mehr.

Nissan strebt nach Aussage eines Insiders an, dass Renault seinen Anteil an den Japanern so weit wie möglich reduziert, idealerweise auf 15%. Das sei als Ausgleich für einen Einstieg von Nissan bei der neuen Elektroauto-Sparte von Renault gedacht, sagte die mit dem Vorgang vertraute Person. Renault hält derzeit rund 43% an Nissan, Nissan im Gegenzug 15% an den Franzosen. Sollte Renault seinen Anteil reduzieren, habe das keine Auswirkungen auf die Allianz selbst, hieß es weiter.

Nissan müsste möglicherweise Geld am Markt aufnehmen, um den Aktienrückkauf zu finanzieren – zu derzeitigen Kursen ist das Paket 3,8 Mrd. Dollar wert. Nissan kommentierte diesen Bericht nicht. Zuerst hatte das „Wall Street Journal“ über die Bestrebungen Nissans berichtet. Die Nachrichtenagentur Bloomberg meldete, dass Renault offen für die Vorschläge von Nissan sei.

Mitsubishi mit an Bord

Der französische Autobauer will sein Geschäft mit Elektroautos abspalten, um im Elektro-Rennen mit Tesla und Volkswagen Boden gutzumachen. Es wird damit gerechnet, dass Renault-Chef Luca de Meo Details beim Kapitalmarkttag am 8. November vorstellt. Dem Insider zufolge könnte auch Mitsubishi, das dritte Mitglied der Allianz, einen einstelligen Prozentsatz an der Elektrosparte übernehmen.