RWE übertrifft sogar hoch gesteckte Erwartungen
ab Düsseldorf
RWE hat den Gewinn im abgelaufenen Turnus mehr als verdoppelt und sogar die im Sommer um 1,5 Mrd. Euro angehobene Prognose übertroffen. Auf Basis vorläufiger Zahlen wurde ein bereinigtes Nettoergebnis von 3,2 (i.V. 1,6) Mrd. Euro erwirtschaftet, wie die Essener mitteilten. Mit der Anhebung der Prognose im Juli hatte RWE ein Nettoergebnis in bereinigter Rechnung von bis zu 2,6 Mrd. Euro avisiert.
An der satten Ertragssteigerung, die nicht zuletzt Ergebnis der Energiepreisturbulenzen im Gefolge des Ukraine-Krieges ist, sollen die Aktionäre nur in Form einer unveränderten Dividende von 0,90 Euro je Aktie teilhaben. An der Börse kam die Nachricht gut an. Der Dax-Wert legte um 1,64 % auf 42,75 Euro zu.
Getrieben wurde der Ergebniszuwachs vom Segment Wasser/Biomasse/Gas – hier wurde das bereinigte operative Ergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) auf 2,4 Mrd. Euro mehr als verdreifacht – und vom Energiehandel. Im Handelsgeschäft wurde das bereinigte Ebitda um mehr als die Hälfte auf 1,2 (0,8) Mrd. Euro gesteigert.
Weniger als zuletzt avisiert verdienten die Essener im Geschäft mit Windkraft an Land und Photovoltaik. War hier ein operativer Ergebniskorridor von 0,9 bis 1,1 Mrd. Euro gespannt, wurden letztlich 827 Mill. Euro verdient. Im Vergleich zum schwachen Vorjahresresultat, das durch Extremwetter in Texas beeinträchtigt war, ist das allerdings immer noch mehr als eine Verdreifachung. Im Geschäft mit Offshore Wind landete das bereinigte Ebitda mit 1,4 Mrd. Euro dagegen exakt im Zielkorridor und 27 % über Vorjahr. Der Zuwachs geht vor allem auf die neuen Kapazitäten zurück, während die Windverhältnisse gerade zum Jahresende hin ungünstig waren.
Mit Kohle und Kernenergie, beides gehört nicht mehr zum Kerngeschäft, verdiente RWE erwartungsgemäß weniger als im Vorjahr. Gleichwohl lag das bereinigte Ebita mit 751 (889) Mill. Euro am oberen Rand der Zielspanne.