Furcht vor hohen Zöllen

Sieg von Trump belastet Kurse von Puma und Adidas

Hohe Zölle auf Waren aus China sind das Schreckgespenst für die Aktionäre von Puma und Adidas. Puma-Chef Arne Freundt reagiert gelassen auf ein solches Szenario. Auch dem Konkurrenten ist nicht bange.

Sieg von Trump belastet Kurse von Puma und Adidas

Sieg von Trump setzt Aktienkurse
von Puma und Adidas unter Druck

Investoren befürchten hohe Zölle auf Ware aus China

jh München

Das Ergebnis der Präsidentschaftswahl in den USA lastet auf den Aktienkursen der deutschen Sportartikelkonzerne. Investoren befürchten, dass sich wegen hoher Zölle auf Waren, die in China produziert werden, die Schuhe und Textilien von Adidas und Puma in den USA, dem größten Markt für Sportartikel, verteuern. Donald Trump hat solche Aufschläge für Importe angekündigt. Der Aktienkurs von Adidas gab am Mittwoch zum Xetra-Schluss um 3,4% nach, Puma drehte nach Verlusten klar ins Plus. Der Weltmarktführer Nike büßte im Handelsverlauf in New York 3,1% an Wert ein.

Puma veröffentlichte zugleich Zahlen für das dritte Quartal. Das mit 237 Mill. Euro ganz leicht gestiegene Ergebnis vor Zinsen und Steuern fiel etwas besser als erwartet aus. Der Vorstandsvorsitzende Arne Freundt reagierte in einer Telefonkonferenz mit Journalisten gelassen auf mögliche Zölle: Dank der multinationalen Struktur der Zulieferer sei es ganz einfach, Produktionsmengen in ein anderes Land zu verlagern.

Auch Nike lässt in China produzieren

Dennoch sind Aktionäre offenbar beunruhigt. Asien ist mit großem Abstand die wichtigste Beschaffungsregion für Sportartikel. Im Fall von Puma hatte der Erdteil im vergangenen Jahr einen Anteil von 95%. China war mit 32% das bedeutendste Produktionsland, wie es im Geschäftsbericht heißt. Für Adidas ist China im Einkauf von erheblich geringerem Gewicht: 14 (i.V.16)% der Schuhe und 15 (17)% der Bekleidung wurden dort 2023 hergestellt. Wichtigstes Zulieferland für Schuhe war Vietnam (38)% und für Bekleidung Kambodscha (23%). Auch Nike lässt in China produzieren: im Geschäftsjahr 2023/24 (31. Mai) 18% der Schuhe und 16% der Bekleidung.

Bjørn Gulden, der Vorstandschef von Adidas, hatte schon Monate vor der Wahl in den USA betont, Adidas lasse in China zum großen Teil nur für den dortigen Markt produzieren. Zudem werde kaum noch Ware von dort in die USA geliefert.

Negative Währungseffekte

Im dritten Quartal 2024 steigerte Puma den Umsatz in Nordamerika währungsbereinigt um 6,1%. Wie Adidas gelang dem Unternehmen dort im zweiten Quartal in Folge ein Zuwachs. Der Konzernerlös von Puma nahm währungsbereinigt um 5% zu, blieb in Euro aber mit 2,3 Mrd. Euro stabil. Außer dem Dollar sorgen der argentinische und mexikanische Peso, der Yen und die türkische Lira für Gegenwind, wie der neue Finanzvorstand Markus Neubrand berichtete.

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