Toyota überholt General Motors
mf Tokio – Weltmarktführer Toyota hat sich erstmals auch in seinem wichtigsten Absatzmarkt USA an die Spitze gesetzt. Die Japaner verkauften im abgelaufenen Jahr 2,332 Millionen Fahrzeuge in den USA und übertrafen die 2,218 Millionen Autos, die Platzhirsch General Motors absetzte. Damit verlor GM erstmals seit 90 Jahren die Marktführung, die man 1931 von Ford übernommen hatte.
Toyota hat den Absatz um 10,4% im Vergleich zum Vorjahr gesteigert, während die Verkaufszahl von General Motors um 12,9% zurückging. Dadurch schlug Toyota rund 114000 verkaufte Fahrzeuge mehr an die US-Kundschaft los als GM.
Die Japaner berichteten über kleine Zuwächse bei ihren Bestseller-Modellen Camry und Corolla und einen leichten Rückgang beim Kompakt-SUV RAV4. Der Konkurrent GM setzt stärker als Toyota auf Geländewagen und verzeichnete ein jährliches Minus von 10,8% bei seinen Silverado-Pick-ups und einen Rückgang von 6,4% bei seiner GMC-Modellreihe.
Der wichtigste Grund für den Einbruch der GM-Verkäufe waren Produktionskürzungen infolge des Halbleitermangels. So musste GM im September den Betrieb in der Hälfte ihrer US-Werke aussetzen. In der Folge brachen die Verkäufe von GM im Schlussquartal um 43% ein. Auch Toyota drosselte die Produktion in ihren nordamerikanischen Werken, jedoch nur um mehrere 10000 Einheiten pro Monat. Zugleich wurden längerfristige Stilllegungen durch Änderungen der Produktion und der Modellmischung vermieden.
Angesichts dieser Sonderumstände gehen sowohl die Unternehmen als auch Analysten davon aus, dass GM im neuen Jahr den gewohnten Spitzenplatz im Heimatmarkt zurückerobern wird. „Wir halten (unsere Führung) nicht für nachhaltig“, sagte der US-Vizepräsident von Toyota, Jack Hollis. Der Nordamerika-Chef von GM, Steve Carlisle, kündigte aufgrund des nachlassenden Chipmangels eine Erhöhung der Produktion für 2022 an. 2019 vor der Pandemie hatte der Platzhirsch 2,9 Millionen Autos verkauft.