Neue Arbeitszeitmodelle

Asda gibt Pläne für Vier-Tage-Woche auf

Mitarbeiter der britischen Supermarktkette Asda waren von der Vier-Tage-Woche nicht begeistert. Sie wurde im Feldversuch allerdings auch nicht von Arbeitszeitverkürzung begleitet.

Asda gibt Pläne für Vier-Tage-Woche auf

Asda gibt Pläne
für Vier-Tage-Woche auf

Supermarktkette lehnt Arbeitszeitverkürzung ab

hip London

Die britische Supermarktkette Asda hat ihre Pläne zur Einführung einer Vier-Tage-Woche aufgegeben. Das Unternehmen hatte Anfang des Jahres flexiblere Arbeitsmöglichkeiten geschaffen. In einem Feldversuch in 20 Märkten konnten sich Mitarbeiter dafür entscheiden, ihre 44-Stunden-Woche auf vier Arbeitstage zu verteilen.

Wie der „Telegraph“ berichtet, waren die Teilnehmer nicht begeistert von der Vier-Tage-Woche ohne Arbeitszeitverkürzung. Es habe Beschwerden darüber gegeben, dass die elfstündigen Schichten „körperlich anstrengend“ gewesen seien. Am zusätzlichen freien Tag seien die Mitarbeiter dann erschöpft gewesen. Eltern hätten sich beklagt, wegen der verlängerten Arbeitszeit ihre Kinder nicht ausreichend betreuen bzw. zur Schule bringen oder von dort abholen zu können.

39-Stunden-Woche kommt besser an

Ein anderer Feldversuch mit einer 39-Stunden-Woche und fünf Arbeitstagen sei bei der Belegschaft besser angekommen und werde bis zum Jahresende fortgeführt. Vor gut einem Jahr hatte die 4 Day Week Global Foundation nach einem von Forschern dreier Universitäten begleiteten sechsmonatigen Feldversuch behauptet, die Vier-Tage-Woche habe sich als „überwältigender Erfolg auf fast allen Ebenen“ erwiesen. Allerdings entschied sich nur ein Drittel der beteiligten Organisationen dazu, sie permanent einzuführen.

Ähnliche Rückmeldungen bei D&G

Beim Haushaltsgeräteexperten Domestic & General (D&G) hat man dem „Telegraph“ zufolge nach einem entsprechenden Experiment ähnliche Rückmeldungen von den Mitarbeitern zur Vier-Tage-Woche bekommen wie bei Asda. „Die eine Hälfte des Teams hat das absolut geliebt, die andere überhaupt nicht“, sagte Matthew Crummack, der CEO des Unternehmens, der konservativen Tageszeitung.

Weniger Krankmeldungen, mehr Umsatz

„Es sorgt für einen längeren Arbeitstag, es ist ein bisschen intensiver“, sagte Crummack. Den Kritikern sei es psychologisch leichter gefallen, die Arbeit über fünf Tage zu verteilen. Das Unternehmen habe während des Experiments mehr Umsatz pro Arbeitsstunde und weniger Krankmeldungen verzeichnet. Man werde es vielleicht in abgewandelter Form noch einmal probieren.

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