Verbraucher geben mehr für Schönheit und Sauberkeit aus
md Frankfurt – “Gutes Aussehen und ein schönes, gepflegtes Zuhause stehen bei den Verbrauchern in Deutschland weiterhin hoch im Kurs. Und sie sind auch bereit, dafür etwas mehr Geld auszugeben.” Georg Held, Vorsitzender des Industrieverbandes Körperpflege- und Waschmittel (IKW), ist in einer Branche tätig, die er als “relativ unempfindlich für Krisen” einschätzt. Trotz der “Unsicherheitsfaktoren wie Brexit, drohende Handelskriege und die Finanzrisiken im Zusammenhang mit hohen Staatsschulden” ist Held, der hauptberuflich Mitglied der Geschäftsführung von L’Oréal Deutschland ist, auch für das nächste Jahr zuversichtlich, wie er in der Jahrespressekonferenz sagte, denn “die aktuell verfügbaren, wichtigsten Indikatoren sprechen dafür, dass die Ausgabefreudigkeit auf absehbare Zeit anhält”.Im zu Ende gehenden Jahr werden die Verbraucher in Deutschland nach Angaben des IKW hochgerechnet 18,58 Mrd. Euro für Produkte aus den Bereichen Schönheits- und Haushaltspflege ausgeben. Das wäre ein Plus von 1,9 % im Vergleich zu 2017 und entspräche ziemlich genau der vor einem Jahr getroffenen Vorhersage. Für Kosmetika werden 2018 nach der Hochrechnung 13,8 Mrd. Euro ausgegeben; das ist ein Anstieg um 1,8 %. Die Ausgaben für Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel legen laut der Prognose um 2,1 % oder 100 Mill. auf 4,77 Mrd. Euro zu. Für 2019 erwartet Thomas Keiser, Geschäftsführer des IKW, ein Wachstum von rund 2 % im Gesamtmarkt, der demnach auf 18,95 Mrd. Euro zulegen sollte. Dieses Wachstum solle “ungefähr gleichverteilt auf Schönheits- und Haushaltspflege” entfallen.Für den IKW war es eine besondere Veranstaltung, denn “auf den Tag genau vor 50 Jahren, am 6. Dezember 1968, fand hier in Frankfurt die Versammlung zur Gründung des IKW statt”, erinnerte Held. Damals organisierten sich 106 Firmen im Verband, heute liege die Mitgliederzahl bei mehr als 430 – darunter die Dax-Konzerne Beiersdorf (Nivea), Henkel (Persil) und Merck -, die rund 95 % des Marktes abdeckten.Gemäß Held zeigt sich die Binnennachfrage als Stütze des Aufschwungs – und hier insbesondere der private Verbrauch. Der GfK-Konsumklimaindex liege auf unverändert hohem Niveau und sei Beleg für eine anhaltend gute Konsumlaune.Nachhaltigkeit und Innovation seien die entscheidenden Erfolgskriterien in der Schönheits- und Haushaltspflege. Bis zu 5 % vom Umsatz geben die IKW-Firmen laut Held für Forschung und Entwicklung aus. Bei Kosmetika käme als dritter Faktor noch die “Inszenierung” hinzu.