Essenslieferdienst

Weniger Bestellungen für Lieferando-Mutter Just Eat Takeaway

Nach dem Corona-Boom halten sich die Kunden von Just Eat Takeaway weiter mit Bestellungen zurück. Am Jahresausblick hält der Essenslieferdienst aber fest.

Weniger Bestellungen für Lieferando-Mutter Just Eat Takeaway

Weniger Bestellungen für Lieferando-Mutter

Just Eat Takeaway verfehlt im dritten Quartal Schätzungen

hek Frankfurt

Der britisch-niederländische Essenslieferdienst Just Eat Takeaway kämpft weiter gegen rückläufige Bestellungen. Im dritten Quartal kamen 211,1 Millionen Orders herein, 6% weniger als im Vorjahreszeitraum, teilt die Muttergesellschaft der in Deutschland dominierenden Lieferando mit. Nach neun Monaten steht ein Minus von 5% in der Auftragsstatistik. Analysten hatten mit 214,2 Mill. Bestellungen in dritten Quartal gerechnet. Sowohl in Großbritannien/Irland als auch in Nordeuropa, wozu Deutschland gehört, gingen die Bestellungen leicht zurück. Diese beiden Segmente stehen für 60% der Orders. Die Aktie gab am Mittwoch im Handelsverlauf 4% nach.

Grubhub-Verkauf hängt

Massiv unter Druck steht der Konzern nach wie vor in Nordamerika, wo die Aufträge um 11% wegsackten. Die dort tätige Tochter Grubhub will Just Eat Takeaway seit langem verkaufen, doch bisher wurde kein Erwerber gefunden.

Der über die Plattform abgewickelte Bruttotransaktionswert (GTV) ging im dritten Quartal im Jahresvergleich um 3% auf 6,34 Mrd. Euro zurück. Auch hier verfehlte Just Eat Takeaway die Konsensschätzung von knapp 6,5 Mrd. Euro. Leicht zulegen konnte der Konzern in den Kernmärkten Nordeuropa und Großbritannien/Irland mit währungsbereinigt +3 bzw. +4%. Im Vergleich zum ersten Halbjahr hat sich das GTV-Wachstum ohne Nordamerika bei konstanten Wechselkursen von 3% auf 2% verlangsamt. Deutsche-Bank-Analystin Silvia Cuneo hält es aber für beruhigend, dass diese GTV-Ausweitung nach neun Monaten immer noch bei 3 % und damit innerhalb der Jahresprognose von +2% bis +6% liegt.

Schwacher Juli

Just Eat Takeaway macht geltend, dass sich das Geschäft nach einem langsamen Juli verbessert habe. Das dritte Quartal ist typischerweise das saisonal schwächste. Zugenommen hat der Wert pro Auftrag, so dass der GTV stabiler blieb als die Bestellungen. An der Prognose für 2024 hält das Management fest. Der Delivery-Hero-Konkurrent peilt für 2024 rund 450 Mill. Euro Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) an, bereinigt um Sondereffekte. Im Vorjahr erreichte das adjustierte Ebitda 324 Mill. Euro. Delivery Hero kündigt ihr Update für 7. November an.

Börsenpläne für Delivery-Hero-Tochter

Bei dem in Berlin ansässigen Konkurrenten stehen derzeit die Börsenpläne für das Nahostgeschäft im Zentrum. Der im MDax vertretenen Aktie hat das anstehende IPOs einen Aufschwung beschert. Delivery Hero will einen Teil ihrer Beteiligung verkaufen, aber die Aktienmehrheit behalten. Geplant ist der Börsengang im vierten Quartal in Dubai. Talabat strebt nach eigenen Angaben eine Ausschüttungsquote von 90% an, so dass Aktionäre mit üppigen Dividenden rechnen können.

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