Report von Drakestar

Fragmentierter Wealthtech-Markt ruft nach Konsolidierung

Die Investoren trauen sich wieder was bei den Frühphasen-Finanzierungen in Wealthtech. Bei mehr als 1.500 Unternehmen in diesem Fintech-Sektor geht Drakestar davon aus, dass es verstärkt zu Zusammenschlüssen kommen wird.

Fragmentierter Wealthtech-Markt ruft nach Konsolidierung

Der Markt für Wealthtech-Finanzierungen sendet Lebenszeichen. Dem aktuellen Report von Drakestar zufolge haben die Aktivitäten bei Frühphasen-Finanzierungen in diesem Fintech-Sektor in den vergangenen Monaten spürbar angezogen. Die Zahl der Deals und das Volumen in den frühen Phasen Seed und Early Stage kletterte im ersten Quartal. Die nachlassende Inflation hätte den Optimismus der Investoren beflügelt, heißt es.

Later Stage sackt ab

Die andere Seite der Medaille: Later-Stage-Finanzierungen sackten um 49% ab auf nur noch 139 Mill. Dollar. Dagegen legte die durchschnittliche Dealgröße im gesamten Sektor im ersten Abschnitt auf 145 Mill. Dollar zu, nachdem diese Kennziffer 2023 bei 98 Mill. Dollar lag. Da die Zahl der Transaktionen in Fintech aber insgesamt stark anzog, verlor M&A in Wealthtech im ersten Quartal an Gewicht und machte nur noch 8% der Deals aus gegenüber 11,8% 2023.

Strategen geben den Ton an

Dabei haben Drakestar zufolge strategische Käufer den Ton angegeben. Zu diesen zählen unter anderem Coinbase, Tradeweb und MSCI. Als „financial consolidators“ werden General Atlantic, Blackstone, TA Associates, Hg und Aspect Investors genannt. Der Fokus der Käufer liege auf den USA und Europa, so Drakestar-Partner Sam Levy. Wealthtech gewinne graduell an Momentum, außerdem ergebe sich aus dem Einsatz von KI reichlich Potenzial. Allerdings sei schon auf dem „Global Wealth Tech Summit“ vor „KI-Halluzinationen“ gewarnt worden, merkt Levy an.

Marktpotenzial offensichtlich

Der Bereich Wealthtech umfasst alles, was in der Finanzindustrie mit Geldanlage zu tun hat - vom Backend der Tech-Infrastruktur bis hin zum Frontend im digitalen Vertrieb. Dass dort Marktpotenzial ist, liegt auf der Hand: Eine aktuelle Umfrage des Bitkom ergab, dass bislang keine 30% der deutschen Verbraucher ihre Anlage- und Vorsorgeprodukte online managen.

Drakestar prognostiziert, dass es in den kommenden 12 bis 14 Monaten zu einer Konsolidierung im fragmentierten Wealthtech-Sektor kommen wird. Mehr als 1.500 Unternehmen tummeln sich in dem Bereich, die unterschiedliche Teile der Wertschöpfungskette adressieren. Da von Januar bis März auch die Bewertungen wieder zulegten, dürfte nun auch die Bereitschaft bei den Altaktionären von Fintechs steigen, sich auf Verkäufe von Unternehmensanteilen einzulassen oder aber selbst aktiv zu werden, um das eigene Geschäft mit M&A zu ergänzen. Zudem würde die sich weiter entfaltende Regulierung für erhöhte Compliance-Standards in Wealthtech sorgen, was den Sektor noch besser hoffähig machen werde, so die Experten von Drakestar.

Drakestar ist in Deutschland mit Büros in Berlin und München präsent. Der Fokus der „Tech Investment Bank“ liegt auf M&A sowie Corporate Finance. Die Experten begleiten verschiedene Fintech-Disziplinen mit Sektorberichten, so wie zum Jahresanfang in einem Report zum Payment-Markt.  

Wealthtech sendet Lebenszeichen im ersten Quartal

Drakestar: Zahl der Transaktionen in Early Stage nimmt zu

bg Frankfurt

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