Berenberg

Hamburg als Keimzelle für die International­isierung

Mut zum Wandel, Verantwortungsbewusstsein und Teamgeist prägen die älteste Privatbank Deutschlands – und die Unternehmensform erleichtert schnelles Reagieren.

Hamburg als Keimzelle für die International­isierung

Berenberg ist die älteste Privatbank Deutschlands und eine der ältesten Banken der Welt. Zugleich ist Berenberg aber auch eine der dynamischsten Banken und hat in den vergangenen Jahren seine Internationalisierung so vorangetrieben wie kaum ein vergleichbares Unternehmen. Dabei steckt das Internationale quasi in den Genen der Bank.

Im Jahre 1590 kamen Hans und Paul Berenberg aus Antwerpen nach Hamburg und ließen sich hier als Handelsfirma nieder. Hamburg pflegte als Handels- und Seefahrtstadt schon früh internationale Handelsbeziehungen. „Mein Feld ist die Welt“ steht beispielhaft als Zitat des Reeders Albert Ballin (1857–1918) am Hauptsitz von Hapag-Lloyd, direkt vis-à-vis der Berenberg-Zentrale an der Hamburger Binnenalster. Es spiegelt die Weltoffenheit der Hafenstadt.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde die Geschäftstätigkeit im Hause Berenberg erheblich ausgeweitet. Tochtergesellschaften in Boston und New York wurden gegründet, und der Bankbereich verdrängte immer mehr den Warenhandel. Aus den Kaufleuten wurden Merchant Banker. Auch für den für Hamburg wichtigen Zollanschluss setzten sich die Berenbergs gegen den Widerstand der Hamburgischen Kaufmannschaft ein. 1889 verlieh Reichskanzler Bismarck John Berenberg-Gossler den erblichen preußischen Adel. Gegen die Bezeichnung „in den Adel erhoben“ wehrte man sich in Hamburg allerdings nachdrücklich: „Ein Hamburger Kaufmann kann überhaupt nicht erhoben werden“, sagte Bürgermeister Burchard (1852–1912).

In der Welt zuhause

Die Internationalität der Hamburger Handelsfirmen, Reedereien und Banken erstreckte sich von Südamerika, Skandinavien und Europa bis nach Asien. Nicht zuletzt aufgrund dieser engen internationalen Verflechtungen waren unser Bankhaus und die Eigentümer als Gründungsgesellschafter bei zahlreichen Banken, Reedereien und Versicherungen involviert – wie etwa bei skandinavischen Banken oder der Hongkong and Shanghai Banking Corporation HSBC, aber auch von Unternehmen wie der schon angesprochenen Hapag oder dem Norddeutschen Lloyd.

War die Weltoffenheit in unserem Unternehmen schon immer wichtig, so ist die internationale Aufstellung heute sogar ein wichtiger Pfeiler unserer Unternehmensstrategie und unserer Entwicklung. Neben dem Hauptsitz in Hamburg (mit 840 Mitarbeitern) sind wir an den wichtigen Finanzplätzen der Welt zu Hause. In London beschäftigen wir heute fast 500 Mitarbeiter. Dort ist das Zentrum unserer Investmentbank, deren 130 Analysten 1 250 Unternehmen bewerten, und die über eines der größten Sales Teams für europäische Aktien verfügt. Wir haben den Standort 2003 eröffnet und in der City eine stark wahrnehmbare Präsenz aufgebaut.

Den zweiten „Sprung über den Atlantik“ (nach Gründung der ersten Niederlassungen in den 1830ern) unternahmen wir 2011 durch die Eröffnung eines Büros in Boston. Heute beschäftigen wir mit einem starken Headquarter in New York und Büros in Boston, San Francisco und Chicago 160 Mitarbeiter in den USA und bieten dort Research, Sales und Trading. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Organisation von Börsengängen und Kapitalerhöhungen (Equity Capital Markets, ECM). So hat Berenberg unter anderem Biontech an der Nasdaq platziert oder jüngst den deutschen Solarmobil-Hersteller Sono Motors.

Auch im Finanzzentrum Frankfurt sind wir mit rund 150 Mitarbeitern vertreten. Wir haben dort in den zurückliegenden Jahren unser Assetmanagement neu aufgebaut und zu einer performancestarken Fondsboutique geformt. Auch das kontinentaleuropäische ECM-Geschäft hat in der Mainmetropole seinen Sitz. Berenberg organisiert im deutschsprachigen Bereich seit Jahren die meisten ECM-Transaktionen. Weitere Niederlassungen und Büros haben wir in Frankreich, der Schweiz, Belgien und demnächst in Schweden. Dazu kommen weitere sieben Wealth-Management-Standorte in Deutschland.

In Hamburg sind das Wealth Management und das Corporate Banking beheimatet. Wealth Management ist der Bereich, der typischerweise mit einer Privatbank in Verbindung gebracht wird. In der Betreuung vermögender Privatkunden zählen wir seit langem zu den Qualitätsführern in Deutschland und wurden vielfach ausgezeichnet. Besondere Schwerpunkte legen wir dabei auf Family Offices, Unternehmer und Young Entrepreneurs sowie Stiftungen und Non-Profit-Organisationen, die wir in unseren Kompetenzzentren mit umfassendem Know-how betreuen.

So begleiten wir beispielsweise Unternehmensgründer bei Themen wie Liquiditäts- und Währungsmanagement nach erfolgreichen Finanzierungsrunden, Vorbereitung und Durchführung von Kapitalmarktplatzierungen oder auch der Integration einer dezidierten ESG-Policy (ESG steht für Environment, Social, Governance). Dieses Beispiel zeigt, dass eine breite Aufstellung gegenüber reinen Vermögensverwaltern für den Kunden deutliche Mehrwerte bietet – sofern es gelingt, ein „Silodenken“, wie in großen Instituten häufig zu beobachten, nicht aufkommen zu lassen, sondern die einzelnen Geschäftsbereiche miteinander zu verzahnen. Unser ebenfalls in Hamburg angesiedeltes Corporate Banking hat den Wandel von einem „klassischen Kreditbereich“ hin zu einem Berater und Anbieter von Private Debt erfolgreich vollzogen.

Über Kreditfonds investieren

So sind wir als eine der wenigen Schifffahrtsbanken ohne Blessuren durch die Schifffahrtskrise gekommen. Dieses langjährige Know-how bringen wir zum Beispiel im Bereich Private Debt ein und bieten institutionellen Anlegern die Möglichkeit, über Kreditfonds in erstrangig besicherte Schiffshypotheken zu investieren.

Kreditfonds sind aber auch in anderen Bereichen wie digitale Infrastruktur und Green Energy gefragte Anlageformen. Hier können Anleger in die Bau- und Betriebsphasen von Projekten wie etwa den Glasfaserausbau investieren beziehungsweise in die Errichtungsphase von internationalen Wind- und Solarprojekten.

Zudem begleiten wir gemeinsam mit externen Private-Debt-Fonds anspruchsvolle Kreditengagements im Akquisitionsfinanzierungsbereich. Als Finanzierungs- oder Anlageform hat Private Debt deutlich an Aufmerksamkeit gewonnen, und Berenberg gehört hier zu den am schnellsten wachsenden Marktteilnehmern. So können wir auf der einen Seite vielen Kreditsuchenden ein guter und verlässlicher Partner sein und auf der anderen Seite Investoren durch unseren besonderen Zugang zu Transaktionen ein sehr gutes Chance-Risiko-Profil eröffnen. Dies ist ein Beispiel für innovatives und an Kundeninteressen orientiertes Bankgeschäft.

Nicht zu vergessen sind die zahlreichen Stabsbereiche, die von Hamburg aus die Geschäftsbereiche unterstützen und regulatorische und Controlling-Funktionen wahrnehmen. Insbesondere eine schlagkräftige IT sorgt dafür, dass unsere Kunden und Mitarbeiter von einer modernen IT-Infrastruktur profitieren. Wir setzen in diesem für unsere Bank enorm wichtigen Bereich verstärkt auf Eigenentwicklungen und können so eigene, passgenaue Lösungen ein­setzen.

Stolz auf die Tradition

Der Mut zum Wandel, Verantwortungsbewusstsein und der Teamgeist unserer Mitarbeiter prägen heute unser Unternehmen, das das vergangene Jahr mit dem besten Ergebnis in der über 430-jährigen Firmen­geschichte abgeschlossen hat. Wir sind stolz auf unsere Tradition als inhabergeführte Privatbank. Diese Un­ternehmensform erleichtert es, schnell auf sich ändernde Herausforderungen zu reagieren und gemeinsam mit ­unseren Kunden Lösungen zu entwickeln.