Anstehende Transformation

Sparkassen begleiten den Mittelstand kompetent

In der Coronakrise und bei anstehenden Transformationen sind die Sparkassen verlässlicher Partner. Auch auf dem Weg zur Klimaneutralität leisten sie Unterstützung.

Sparkassen begleiten den Mittelstand kompetent

Nach nunmehr zweijähriger Pandemie bewegen sich die Fallzahlen der Corona-Infizierten trotz genügend vorhandener Impfstoffe und zahlreicher Bemühungen der Politik und der Wirtschaft, die Bereitschaft zur Impfung zu erhöhen, weiterhin auf einem hohen Niveau. Dadurch ist die Krise für viele Betriebe, etwa aus dem Gastgewerbe, dem Tourismus, dem Einzelhandel oder auch dem Messe- und Schaustellergewerbe, noch längst nicht überwunden. Derweil wurde uns durch die Pandemie schmerzlich vor Augen geführt, wie abhängig wir in Europa von internationalen Lieferketten sind und welche Defizite wir in der Digitalisierung haben.

Damit hat Corona die ohnehin schon bestehenden Herausforderungen, denen sich die Sparkassen gegenübersehen, weiter verstärkt. Gemeint sind die marktverzerrende Geldpolitik der Europäischen Zen­tralbank (EZB), die hohen Inflationsraten und der damit verbundene Wertverlust für Sparerinnen und Sparer sowie die ausufernde Regu­lierung. Parallel dazu hat die Pandemie den Wert von regional veran­kerten Finanzinstituten im Wirtschaftskreislauf einmal mehr deutlich gemacht – und damit die Chancen der Sparkassen aufgezeigt.

Tatsächlich waren es die Sparkassen, die sich, ebenso wie die Genossenschaftsbanken, auch im zweiten Jahr der Krise als verlässliche Partner des Mittelstandes gezeigt haben. In ihrer Rolle als verantwortungsvolle Hausbanken haben die Sparkassen insbesondere in den bisherigen Lockdown-Perioden zahlreiche Unternehmen mit Liquidität am Leben erhalten und eine umfassende Beratung zu den passenden Förderprogrammen der KfW oder der L-Bank angeboten. Hierbei konnten die Sparkassen in Baden-Württemberg auf die exzellente Zusammenarbeit und hohe Kompetenz der Landesbank­ Baden-Württemberg (LBBW) im Förderkreditgeschäft zurückgreifen.

Gleichzeitig haben die Sparkassen 2021 ihre Kreditzusagen an Unternehmen und Selbständige nochmals deutlich erhöht – von 16,6 Mrd. Euro im Jahr 2020 auf jetzt 17,4 Mrd. Euro – ein neuer Rekordwert. Die enge Verbindung zwischen Hausbank und Unternehmen hat mit dazu beigetragen, dass sich gerade kleine und mittelständische Unternehmen in der Pandemie als besonders widerstandsfähig erwiesen haben. Mit einem Marktanteil von rund 50 % sind Sparkassen und LBBW die Hauptfinanzierer dieser Unternehmen, die das Rückgrat der baden-württembergischen Wirtschaft bilden.

Das Vertrauen, das die Sparkassen bei den Unternehmen wie auch bei den Privatkundinnen und -kunden genießen, drückt sich in den anhaltend starken Zuwächsen der Kundeneinlagen aus, die 2021 um 4,4 % auf jetzt 166 Mrd. Euro geklettert sind. Gleichzeitig sorgten insbesondere Immobilienfinanzierungen für einen Schub beim Bestand der Kredite. Dieser wuchs 2021 um 5,9 % auf 151,5 Mrd. Euro. Parallel dazu konnte im Wertpapiergeschäft der Nettoabsatz um rund 60 % auf 4,6 Mrd. Euro enorm gesteigert werden.

Damit fungieren die Sparkassen als verlässlicher Partner des Mittelstands und stehen als kompetenter Anbieter vielfältiger Finanzdienstleistungen allen Bevölkerungsgruppen zur Seite. Eingebettet in ihren öffentlichen Auftrag verfügen die Sparkassen ohnehin über ein nachhaltiges Geschäftsmodell, in dessen Rahmen sie eine gestaltende Rolle für die wirtschaftliche, soziale und kulturelle Entwicklung in ihren Regionen übernehmen.

In diesem Kontext nehmen die Institute eine aktive Rolle als Begleiter auch für die Zweige der Wirtschaft ein, die durch die Lockdown-Perioden von einem Tag auf den anderen in eine Notsituation geschlittert sind. In vielen Branchen wird es auch nach Ende der Pandemie kein Zurück zur Zeit vor Corona geben, denn die Bedürfnisse der Verbraucher ändern sich dauerhaft – ebenso wie der Markt und der Wettbewerb.

Zum Glück ist die Wirtschaft in Baden-Württemberg in der Lage, schnell auf veränderte Bedingungen zu reagieren. Dies hat sie in der Vergangenheit oft gezeigt, und genau diese Anpassungsfähigkeit ist jetzt erneut gefragt. Die Sparkassen verstehen sich dabei nicht nur als Kreditgeber, sondern auch als Berater und Begleiter der Unternehmerinnen und Unternehmer.

Dieselbe Rolle des begleitenden Unterstützers nehmen die Sparkassen auch bei der ökologischen und digitalen Transformation der mittelständischen Betriebe ein, wie sie im Rahmen des Green Deal der EU-Kommission für ein klimaneutrales Europa bis zum Jahr 2050 notwendig sein wird. Mittelständische Betriebe sehen sich in diesem Prozess zahlreichen Herausforderungen gegenüber.

Wichtig ist es, die Regelungen praxistauglich, nachvollziehbar und mittelstandsfreundlich zu gestalten. Denn für die Unternehmerinnen und Unternehmer in Baden-Württemberg muss der Weg hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft vor allem be­triebswirtschaftlich tragfähig sein. Dabei geht es auch darum, die Finanzierung der vielschichtigen Transformation zu sichern. Wobei es aus unserer Sicht klar ist, dass die Verantwortung für den notwendigen Umbau der Wirtschaft vorrangig bei den Wirtschaftsunternehmen liegen muss.

Richtige Bedingungen nötig

Die Kreditwirtschaft kann und will nicht die Aufgabe des Schiedsrichters von Brüssel übertragen bekommen, der darüber befindet, was der Taxonomie entspricht. Um die starken, exportorientierten Betriebe nachhaltig zu stärken, benötigen auch die mittelständischen Kreditinstitute die richtigen Rahmenbedingungen, insbesondere auf europäischer Ebene. Die Sparkassen in Baden-Württemberg stehen bereit, den Mittelstand verlässlich und kompetent bei dieser großen Aufgabe zu begleiten.

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