10-Euro-Schein gerät ins Visier der Fälscher

Neben 20-Euro- und 50-Euro-Ausgaben wird nun auch der kleinere Nennwert häufig nachgemacht

10-Euro-Schein gerät ins Visier der Fälscher

tl Frankfurt – Neben der häufigen Fälschung von 20-Euro- und 50-Euro-Scheinen tauchen zunehmend auch 10-Euro-Blüten auf: Hatte die Bundesbank im ersten Halbjahr 2019 lediglich 421 Blüten mit einem angeblichen Wert von jeweils 10 Euro aus dem Verkehr gezogen, so zählte sie hier in der ersten Hälfte dieses Jahres bereits 5 949 gefälschte Scheine, wie die Bundesbank am Freitag mitteilte. Auch 20-Euro-Scheine wurden mit 10 024 Blüten nach 5 956 im Vorjahreszeitraum häufiger gefälscht, während die Zahl der 50-Euro-Blüten, seit Jahren die häufigste Fälschung, auf 13 751 von zuvor 17 905 nachgab. Höhere Nennwerte einerseits und 5-Euro-Scheine andererseits wurden ähnlich wie in den Vorjahren selten nachgemacht. Insgesamt zählte die Bundesbank von Anfang Januar bis Ende Juni 34 118 Blüten nach 27 579 im Jahr zuvor. Der Nennwert der Fälschungen erreicht insgesamt 1,6 Mill. Euro, was dem Vorjahreswert entspricht.Johannes Beermann, das für Bargeld zuständige Vorstandsmitglied der Bundesbank, zeigte sich verwundert über die Blüten. “Dabei handelte es sich vor allem um einfache Druckfälschungen ohne Sicherheitsmerkmale. Eigentlich sind diese Fälschungen leicht zu erkennen.” Zuweilen stehe sogar “Movie Money” oder “Prop Copy” auf dem Papier.Im europäischen Vergleich gibt es in Deutschland wenig Blüten. “Rechnerisch entfallen pro Jahr rund acht falsche Banknoten auf 10 000 Einwohner”, sagte Beermann. In Europa waren es in den vergangenen Jahren doppelt so viele, sagte ein Sprecher der Bundesbank.Beim Hartgeld werden fast nur 2-Euro-Münzen gefälscht. Von den im ersten Halbjahr aus dem Verkehr gezogenen 22 359 Stück entfielen 90 % auf diesen Nennwert. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 hat sich die Gesamtzahl der gefälschten Münzen mit 22 300 kaum verändert.Im längerfristigen Vergleich zeigen sich starke Schwankungen sowohl bei der Gesamtzahl der Blüten als auch bei den bevorzugten Noten (vgl. Grafik). In der Periode 2015 bis heute wurde im Ausgangsjahr mit knapp über 50 000 Blüten ein Spitzenwert erreicht. Damals wurden vor allem 50-Euro- und 20-Euro-Noten gefälscht. 2019 waren es nur noch etwa halb so viele Geldscheine, wobei fast zwei Drittel auf den 50-Euro-Nennwert entfielen.Im Vergleich zum gesamten umlaufenden Bargeld ist der registrierte Falschgeldanteil verschwindend gering. Die Nettoemissionen (Noten und Münzen) betrugen nach Angaben der Bundesbank 780 Mrd. Euro. Der Bargeldumlauf im gesamten Eurosystem lag Ende Juni laut EZB-Statistik bei rund 1,4 Bill. Euro.