136 Mill. Euro geschenkt - Athen vergisst FMS-Kredit
mic – Ein Lottogewinn ist eine tolle Sache. Allerdings sind die ausgelobten Summen kaum der Rede wert im Vergleich zu jenem Sondergewinn, den die FMS Wertmanagement im vergangenen Jahr kassierte. Der griechische Staat schenkte der bundeseigenen Anstalt wohl aus Versehen 136 Mill. Euro, wie sich aus dem FMS-Geschäftsbericht errechnen lässt. Vorstandssprecher Christian Bluhm bestätigte am Rande der Bilanzpressekonferenz die Größenordnung der Summe.Was ist passiert? Athen verschickte im vergangenen Jahr für den freiwilligen Schuldenschnitt umfangreiche Listen an die Gläubiger. Als die Münchner die Positionen der Anleihen und Kredite durchforsteten, die für einen Umtausch vorgesehen waren, wurde ihnen klar: Da fehlte ein Darlehen in Höhe von 177 Mill. Euro, das vom FMS-Vorgängerinstitut Hypo Real Estate indirekt an den griechischen Staat gegangen war.Der Clou: Die Anstalt hatte es längst auf das geforderte Niveau von 23,2% des ursprünglichen Wertes abgeschrieben. Die FMS dürfte die Tage bis zur Fälligkeit gezählt haben. Oh Wunder: Im Dezember landete das Geld tatsächlich in voller Höhe auf dem Konto. Damit wurde ein Sondergewinn von 136 Mill. Euro fällig, der sich als Auflösung von Risikovorsorge im Zahlenwerk 2012 wiederfinden lässt.Griechenland hat die FMS Milliarden gekostet, insofern verbietet sich Jubel. Trotzdem: 136 Mill. Euro erhält man nicht alle Tage geschenkt.