4 600 Banker verdienen mehr als 1 Million Euro

Wechselkurseffekte drücken Anzahl um 11 Prozent

4 600 Banker verdienen mehr als 1 Million Euro

bn Frankfurt – Wechselkurseffekte haben die Zahl der vom EU-Bankenregulator EBA erfassten Einkommensmillionäre im EU-Finanzsektor 2016 um gut ein Zehntel reduziert. Wie die European Banking Authority am Dienstag berichtete, kassierten im vorvergangenen Jahr 4 597 Mitarbeiter von Kreditinstituten sowie Anlagegesellschaften 1 Mill. Euro oder mehr. Gegenüber 2015 ist dies ein Rückgang um 10,6 %. Veränderungen im Wechselkurs zwischen Euro und britschem Pfund hätten das Einkommen von in Pfund entlohnten Beschäftigten, umgerechnet in Euro, reduziert, heißt es zur Erklärung. In London sind viele hochvergütete Arbeitsplätze angesiedelt. Viele in der Deutschen Bank 7 % der Vielverdiener standen dabei allein bei der Deutschen Bank auf der Gehaltsliste, wie der Geschäftsbericht des größten deutschen Kreditinstituts zeigt. Denn dort wird die Zahl der Einkommensmillionäre 2016 mit 316 angegeben. Im vergangenen Jahr dürfte der Anteil deutlich gestiegen sein, da die Bank ihre variablen Zahlungen für 2017 nach drastischen Kürzungen im Jahr davor deutlich hochgefahren und 705 Angestellten 1 Mill. Euro oder mehr zuerkannt hat. Drei Angestellte bekamen jeweils Vergütungen zwischen 7 Mill. und 8 Mill. Euro zuerkannt, vier weitere Beschäftigte Entgelte zwischen 6 Mill. und 7 Mill. Euro. Das war deutlich mehr, als die einzelnen Vorstandsmitglieder kassierten. Von diesen erhielt der inzwischen ausgeschiedene Chief Executive Officer John Cryan mit 3,8 Mill. Euro das meiste Geld zugesprochen. Unterdessen wirkt sich der EBA zufolge die Einführung des Bonusdeckels, dem zu folge die Höhe der variablen Zahlungen jene des Fixgehalts nicht übersteigen und nach Zustimmung der Aktionäre maximal das Doppelte der festen Bezüge erreichen darf, auf das Verhältnis zwischen variabler und fester Bezahlung der als Risikoträger identifizierten Mitarbeiter aus. 2016 ging der Quotient auf 57,1 % zurück, von 62,2 % im Jahr 2015 sowie 65,5 % 2014. Weniger RisikoträgerDie Zahl der Risikoträger ist stark gefallen, und zwar von 67 802 im Jahr 2015 auf 53 382 im vorvergangenen Jahr. Damit waren 2016 nur mehr 2 % der Mitarbeiter als Risikoträger identifiziert nach 2,42 % im Jahr davor. Zwei der analysierten Banken führten 2016 zusammen fast 15 000 weniger Risikoträger auf, nachdem sie deren Kreis in der Vergangenheit deutlich weiter gefasst hatten, wie die EBA erläutert. Andernorts habe die Zahl leicht zugenommen. Banken scheuen davor zurück, Mitarbeiter als Risikoträger, deren Tätigkeit maßgeblichen Einfluss auf das Risikoprofil des Instituts hat, auszuweisen, da die Entlohnung dieser Mitarbeiter gesonderten Restriktionen unterliegt. 2016 galten 89,5 % der Vielverdiener als Risikoträger nach 85,7 % im Jahr davor. Die Deutsche Bank weist für 2017 nur mehr 1 795 Beschäftigte als Risikoträger aus, das sind 41 % weniger als im Jahr davor. Das Institut erklärt den Rückgang “hauptsächlich mit dem deutlich begrenzten Gesamtbetrag der variablen Vergütung für das Jahr 2016” und dessen Auswirkung auf die quantitativen Kriterien gemäß der entsprechenden EU-Verordnung.