5 200 Stellen bei der Commerzbank fallen weg
bn Frankfurt – Die Commerzbank und ihre Arbeitnehmergremien haben sich im Zuge der Neuausrichtung der Bank auf einen Abbau von konzernweit rund 5 200 Stellen bis 2016 geeinigt. Mit dieser Mitteilung bestätigte die Bank am Mittwoch entsprechende Medienberichte (Börsen-Zeitung vom Mittwoch). Damit wird die Gesellschaft in den kommenden Jahren 11,5 % ihrer Arbeitsplätze streichen. Ende März hatten dort gut 54 000 Mitarbeiter rund 45 000 Vollzeitstellen inne. Dies waren 16 % weniger Leute als 2009 nach Übernahme der Dresdner Bank. Backoffice steht im FokusIm Jahresverlauf hatte die Bank bereits den Abbau von rund 500 Vollzeitstellen, rund jeder zweiten, bei der früheren Eurohypo, die inzwischen unter Hypothekenbank Frankfurt firmiert, bekannt gegeben. Wie am Mittwoch zu erfahren war, hatte das Institut Ende 2012 und Anfang 2013 zudem beschlossen, 300 weitere Stellen beim Immobilien-Asset-Manager CommerzReal sowie in ihrer Abteilung für Problemkredite (Intensive Care) zu streichen, ferner 500 weitere Arbeitsplätze im Ausland und bei Inlandstöchtern. Von den übrigen 3 900 entfallen 1 800, wie vor Monaten angekündigt, aufs Privatkundengeschäft. Die restlichen 2 100 zu streichenden Stellen erstreckten sich über die komplette Inlands-AG, dabei liege der Schwerpunkt auf kundenfernen Bereichen, heißt es nun.”Bei Erreichen vereinbarter Abbauziele” verlängere sich dabei ein ursprünglich bis Ende 2014 zugesagter Ausschluss betriebsbedingter Beendigungskündigungen bis 2016. Diese Abbauziele betreffen allesamt die AG und sind nach Angaben einer Sprecherin wie folgt gestaffelt: Sinkt die Zahl der Vollzeitstellen bis Ende dieses Jahres um 350, sind betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2014 ausgeschlossen. Diese Regelung verlängert sich bis Ende 2015, falls bis Ende kommenden Jahres 1 500 abgebaut worden sind, sowie bis Ende 2016, wenn die Zahl der Vollzeitstellen bis Ende übernächsten Jahres um 2 500 gefallen ist. Bis Ende 2016 will die Bank auf diese Weise die Zahl der Vollzeitstellen im Konzern um netto 2 900 reduzieren. Zugleich will die Bank “zur Umsetzung der strategischen Agenda” bis zu 1 000 Vollzeitstellen aufbauen. Hinfällig ist damit eine frühere Regelung, der zufolge die Bank bis Ende 2014 auf betriebsbedingte Kündigungen verzichtet, vorausgesetzt, im laufenden Jahr werden 600 Stellen im Inlandsgeschäft abgebaut. “Unser Ziel ist es, den Stellenabbau in vollem Umfang ohne betriebsbedingte Beendigungskündigungen zu realisieren”, wird Ulrich Sieber zitiert, im Vorstand der Commerzbank unter anderem verantwortlich für Personal. Möglichst viele Beschäftigte, deren Positionen im Zuge der Umstrukturierungen wegfielen, sollten in eine neue Tätigkeit vermittelt werden. Diverse InstrumenteBei den entsprechenden Anreizen für Mitarbeiter, die Bank zu verlassen, würden verschiedene Instrumente eingesetzt, heißt es. Auch sei die Mindestabfindung heraufgesetzt worden, um eine ausgewogene Altersstruktur zu bewahren. Entsprechende Kosten seien bereits im Startquartal verbucht worden. Infolge von 493 Mill. Euro Restrukturierungsaufwand hatte die Bank im Startquartal vor Steuern 24 Mill. Euro verloren.