Wegen Kreditausfällen bei Gewerbeimmobilien in den USA

Aareal Bank erhöht Risikovorsorge deutlich

Trotz einer erhöhten Kreditrisikovorsorge konnte die Aareal Bank ihre Kennzahlen stabil halten. Der Wiesbadener Immobilienfinanzierer hält auch an den Zielen für 2023 fest.

Aareal Bank erhöht Risikovorsorge deutlich

Aareal Bank erhöht
Risikovorsorge deutlich

Immobilienbank bestätigt Jahresprognose

wbr Frankfurt

Die Aareal Bank hat im dritten Quartal trotz einer erhöhten Risikovorsorge für US-Büroimmobilien ein Konzernbetriebsergebnis von 68 (i.V. 66) Mill. Euro erreicht. Das Neun-Monats-Ergebnis blieb mit 155 Mill. Euro ebenfalls stabil auf Vorjahresniveau. Die harte Kernkapitalquote liegt weiter bei 19,4%.

Der Zinsüberschuss der Bank stieg im dritten Quartal um 35% auf 248 Mill. Euro, der Provisionsüberschuss um 13% auf 76 Mill. Euro, wie der Immobilienfinanzierer am Donnerstag mitteilte.

Jahresprognose bestätigt

Das Wiesbadener Institut bestätigte die Jahresprognose für ein Betriebsergebnis am unteren Ende der Spanne von 240 bis 280 Mill. Euro. Vorstandsvorsitzender Jochen Klösges: „Unsere hohe Ertragskraft ermöglicht uns die aktive Steuerung unserer Aktivitäten in allen Geschäftsfeldern und unterstreicht unsere Widerstandsfähigkeit.“ Das Umfeld bleibe aber herausfordernd, und die Auswirkungen geopolitischer und makroökonomischer Unsicherheiten auf das Geschäft ließen sich nur schwer abschätzen.

Risikovorsorge doppelt so hoch wie erwartet

Die Risikovorsorge lag im dritten Quartal bei 102 (i.V.: 63) Mill. Euro. Damit ist die Risikovorsorge im laufenden Jahr deutlich gestiegen. Für das gesamte Jahr erwartet die Bank eine Risikovorsorge von 380 bis 420 Mill Euro. Anfang des Jahres war man noch von 170 bis 210 Mill. Euro ausgegangen.

Zur Begründung verwies die Bank auf Kreditausfälle bei US-Büroimmobilien. Das Exposure der Bank Markt beläuft sich auf etwa 4 Mrd. Euro. Der US-Markt war angesichts steigender Zinsen und sinkender Bewertungen zuletzt stark unter Druck geraten. Die NPL-Quote der Bank insgesamt liege mit 4,1% trotz herausfordernder Märkte auf dem Vorquartalsniveau, schreibt die Bank.

Kursrutsch beim Münchner Wettbewerber

Die Deutsche Pfandbriefbank hatte am Dienstag ihre Prognose deutlich korrigiert und dabei ebenfalls auf die Lage am US-Markt für Büroimmobilien verwiesen. Daraufhin verlor die Aktie rund 10% an Wert.

Ungeachtet der geschäftlichen Entwicklung steht bei der Aareal Bank der Rückzug von der Börse an. Die drei Finanzinvestoren haben rund 90% der Anteile und wollen das Unternehmen vom Kurszettel nehmen. Die Frist an die verbleibenden Aktionäre zur Annahme des Angebots läuft noch bis 21. November. Über den weiteren Zeitplan konnte die Aareal Bank am Donnerstag keine Angaben machen.

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