Aareal Bank glänzt im ersten Quartal
Die Aareal Bank hat ein fulminantes erstes Quartal hingelegt. Das Betriebsergebnis stieg um 30 % im Vergleich mit dem Vorjahresquartal; der Aktienkurs legte daraufhin einen Kurssprung um fast 10 % hin. Zum Ergebnis trugen wesentlich die marginale Risikovorsorge von 2 Mill. Euro sowie das Provisionsergebnis bei.kb Frankfurt – Die Aareal Bank hat im ersten Quartal 2016 ein “sehr robustes Ergebnis” vorgelegt, wie Vorstandsvorsitzender Hermann Merkens in einer Telefonkonferenz unterstrich. Das Betriebsergebnis stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um 30 % auf 87 Mill. Euro. Das Konzernergebnis wuchs um 33 % auf 60 Mill. Euro, und auch das den Stammaktionären zurechenbare Konzernergebnis erhöhte sich deutlich um 40 % auf 51 Mill. Euro. Die Immobilienbank knüpft damit an das gute Geschäftsjahr 2015 an, als ein Rekordergebnis erzielt wurde. Die im MDax notierte Aktie reagierte auf die guten Zahlen mit einem Kurssprung von fast 10 % auf 32,53 Euro.Zu dem Ergebnisanstieg im ersten Quartal habe ein auf 46 (41) Mill. Euro verbessertes Provisionsergebnis beigetragen sowie eine sehr niedrig ausgefallene Risikovorsorge, so Merkens. Für ausfallgefährdete Darlehen musste die Immobilienbank im ersten Quartal lediglich 2 Mill. Euro zurücklegen. Dieser Wert lag sowohl deutlich unter dem Wert des Vergleichsquartals (18 Mill. Euro) als auch des vorangegangenen vierten Quartals 2015 (42 Mill. Euro). Es seien keine neuen Effekte aus dem problematischen Italien-Portfolio aufgetreten, erklärte Merkens. Jedoch werde sich die niedrige Risikovorsorge, die den üblichen saisonalen Verlauf spiegele, “leider nicht” fortsetzen. Merkens steht deshalb zu der Prognose für die Risikovorsorge im laufenden Jahr von insgesamt 80 bis 120 Mill. Euro. Im Gesamtjahr 2015 hatte sie bei 128 Mill. Euro gelegen.Die neue Ausrichtung der Aareal Bank, angesichts von niedrigen Zinsen und Preisdruck stärker auf Dienstleistungen für die Immobilienwirtschaft zu setzen, zeigte sich bereits im ersten Quartal im Provisionsergebnis, das um 12 % auf 46 Mill. Euro stieg. Im Segment Consulting/Dienstleistungen habe sich die IT-Tochter Aareon weiterhin positiv entwickelt und ihre Umsatzerlöse auf 50 (45) Mill. Euro sowie das Ergebnis auf 7 (5) Mill. Euro gesteigert, so Merkens. Das Segment insgesamt weist jedoch weiterhin ein negatives Betriebsergebnis von – 9 (-7) Mill. Euro auf, auch weil die Margen aus dem Einlagengeschäft aufgrund des noch niedrigeren Zinsumfelds das Segmentergebnis mit – 16 (-12) Mill. Euro (inkl. anderer Aktivitäten) belasteten. Der Zinsüberschuss stieg im Berichtsquartal leicht auf 180 (178) Mill. Euro. Positiv wirkte sich hier der Anstieg des Kreditvolumens aus, da nun die Westdeutsche Immobilienbank (WestImmo) seit dem dritten Quartal 2015 “an Bord” sei. Dem stand der planmäßige Abbau nicht strategiekonformer Portfolien gegenüber.Recht kräftig stieg der Verwaltungsaufwand auf 146 (132) Mill. Euro. Der Anstieg resultierte im Wesentlichen aus höheren laufenden Kosten durch den Erwerb der WestImmo. Zudem hat die Aareal Bank die auf sie entfallende europäische Bankenabgabe für das Gesamtjahr in Höhe von 17 Mill. Euro bereits vollständig im ersten Quartal gebucht, wie Merkens unterstrich.Im Segment Strukturierte Immobilienfinanzierungen setzt die Aareal verstärkt auf den Markt in den USA (siehe Grafik), da dort verglichen mit Europa und China das Marktumfeld relativ stabil sei, so Merkens. Das Segment steuerte 96 (74) Mill. Euro zum Gesamtergebnis bei. Den weltweiten Einbruch des Transaktionsvolumens im Immobilienbereich zu Jahresbeginn um 20 % spürte auch die Aareal, so dass sich das Neugeschäft an Immobilienkrediten auf 936 Mill. Euro fast halbierte. Für das Gesamtjahr rechnet Merkens unverändert mit einem Neugeschäft von 7 bis 8 Mrd. Euro nach 9,6 Mrd. Euro im Vorjahr. Er bestätigte den im Februar gegebenen Ausblick auch für das Konzernergebnis, das auf 300 bis 330 Mill. Euro steigen soll.