Aareal Bank stellt IT-Tochter ins Schaufenster
sto Frankfurt – Der Wiesbadener Immobilienfinanzierer Aareal Bank will sich von einem Minderheitenanteil an seiner IT-Tochter Aareon trennen. Dies teilte das Spezialinstitut am Dienstagabend ad hoc mit. Der Vorstand habe beschlossen, “im Rahmen eines strukturierten Prozesses mit ausgewählten, langfristig orientierten Finanzinvestoren in Gespräche über eine signifikante Minderheitsbeteiligung” einzutreten.Angesichts der forcierten Digitalisierungswelle durch Corona wollen die Wiesbadener das derzeit “günstige Umfeld” nutzen, um “mit einem Partner die Wachstumsperspektiven der Aareon weiter zu stärken und ihr Wachstumsprogramm noch schneller umzusetzen”. Die Aareal Bank beabsichtigt, Mehrheitsgesellschafterin der Aareon zu bleiben. In der Mitteilung wird aber auch betont, dass der Prozess ergebnisoffen und zügig vonstatten gehen soll.Anfang des Jahres hatte sich die Aareal Bank eine neue Struktur verpasst und hat nun drei statt wie zuvor zwei Geschäftsfelder: die strukturierte Immobilienfinanzierung, das Bankgeschäft mit der Wohnungswirtschaft und die IT-Tochter Aareon. Aktivistische Investoren hatten zuvor auf die Abspaltung der Tochter gedrungen, was die Wiesbadener mit einer Suche nach einem strategischen Partner für die Tochter gekontert hatten.Bei dem nun gestarteten Verkaufsprozess wird der Immobilienfinanzierer von dem auf den Tech-Sektor spezialisierten Beratungshaus Arma Partners als Financial Advisor begleitet. Vorstand und Aufsichtsrat wollen nach dem Prozess über eine etwaige Partnerschaft gesondert entscheiden. Wichtige Kriterien sollen dabei die Unterstützung der Wachstumsstrategie der Aareon, insbesondere durch die Forcierung der M&A-Aktivitäten, sowie die spezifische Transaktions- und Sektorexpertise des potenziellen Partners sein.”Jetzt ist genau der richtige Zeitpunkt, einen solchen Schritt ernsthaft in Betracht zu ziehen”, sagte Aareal-Chef Hermann Merkens. Das Marktumfeld für Tech-Unternehmen sei gut.