Aareal Bank verdoppelt Quartalsgewinn
Aareal Bank finanziert Büros in den USA
Immobilienfinanzierer verdoppelt Gewinn im ersten Quartal
lee Frankfurt
Der vor der Übernahme durch Finanzinvestoren stehende Immobilienfinanzierer Aareal Bank aus Wiesbaden hat trotz der getrübten Stimmung an den Immobilienmärkten im ersten Quartal einen Gewinnsprung verzeichnet. Wie Vorstandschef Joachim Klösges am Donnerstag in einer telefonischen Pressekonferenz sagte, geht das Institut auch im kriselnden US-Markt für Gewerbeimmobilien selektiv Engagements ein.
„Der US-Immobilienmarkt leidet noch unter der Pandemie”, sagte Klösges. Viele Arbeitgeber hätten sich noch nicht endgültig entschieden, wie sie mit den neuen hybriden Arbeitsformen umgehen. „Manche Firmen wollen die Belegschaft wieder zu 100% ins Büro holen“, bemerkte er. Es müsse sich ein neues Gleichgewicht finden.
Klösges geht zwar davon aus, dass sich die Flächennachfrage am US-Büromarkt wie auch weltweit verringern werde. Gleichwohl scheue das Institut nicht davor zurück, seine Kunden in dieses Marktsegment zu begleiten. Im ersten Quartal entfielen den Angaben zufolge 19% des Neugeschäfts auf Büroimmobilien, womit das Segment die Nummer 3 nach dem Einzelhandel und der Hotellerie war (siehe Grafik). Damit belaufe sich das Exposure in US-Büros auf rund 3,9 Mrd. Euro.
Zinsüberschuss als Treiber
Wie das Institut mitteilte, stieg das Konzernergebnis trotz angekündigter Investitionen in die Software-Tochter Aareon um mehr als 50% auf 62 Mill. Euro. Während der Provisionsüberschuss vor allem dank steigender Einnahmen der Aareon um 13% kletterte, legte der Zinsüberschuss um 40% zu. Dazu beigetragen hat demnach neben guten Margen und einem gestiegenen Portfoliovolumen auch das Retail-Einlagengeschäft. Um ihr Funding zu diversifizieren, sammelt die Aareal Bank über die von Raisin betriebene Plattform Weltsparen festverzinsliche Einlagen ein. Seit Jahresbeginn seien dem Institut auf diesem Wege 800 Mill. Euro zugeflossen, insgesamt belaufe sich das Volumen so angeworbener Einlagen auf 1,4 Mrd. Euro.