Gewinnsprung

ABN Amro verdient 2021 1,3 Mrd. Euro mehr

ABN Amro hat im vergangenen Jahr unter dem Strich rund 1,3 Mrd. Euro mehr verdient als im Jahr zuvor. Zurückzuführen war das auf die Auflösung hoher Risikovorsorge.

ABN Amro verdient 2021 1,3 Mrd. Euro mehr

Bloomberg/fir Frankfurt

– ABN Amro hat im vergangenen Jahr netto 1,23 Mrd. Euro verdient nach einem Verlust von 45 Mill. Euro im Jahr zuvor. Zwar sanken die Gesamteinnahmen wegen des um gut ein Zehntel geschrumpften Zinsüberschusses um 4%, zudem schossen die Kosten um 10% in die Höhe. Das alles machte die Auflösung von Kreditrisikovorsorge mehr als wett. Statt des sich 2020 auf 2,3 Mrd. Euro summierenden Betrags zur Abfederung möglicher Kreditausfälle konnten unterm Strich im vergangenen Jahr noch 46 Mill. Euro an Risikovorsorge im Plus verbucht werden.

Die Niederländer kündigten nach einem Gewinnsprung im vierten Quartal einen Aktienrückkauf im Wert von 500 Mill. Euro an. Er soll diesen Donnerstag beginnen und spätestens im Juni abgeschlossen sein. Der niederländische Staat, der nach einer Rettungsaktion während der Finanzkrise 56,3% an ABN Amro hält, erklärte, er werde 281 Mill. Euro bekommen. Der Anteil des Staates werde unverändert bleiben. Das Institut mit Sitz in Amsterdam reiht sich damit ein in eine Gruppe europäischer Konkurrenten von der UBS über Intesa Sanpaolo bis zu Banco Bilbao Vizcaya Argentaria, die angesichts steigender Gewinne und überschüssigen Kapitals Aktienrückkäufe angekündigt haben.

Der Nettogewinn verzehnfachte sich im Schlussquartal im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum auf 552 Mill. Euro und lag damit über den 426 Mill. Euro, die von Bloomberg befragte Analysten im Durchschnitt erwartet hatten. Die Rückstellungen für Kreditausfälle sanken von 220 Mill. auf 121 Mill. Euro. CEO Robert Swaak sagte, dass die Bank in der Lage war, ihre Kapitalquote zu erhöhen, habe das Vertrauen geschaffen, zusätzliches Kapital an die Aktionäre freizugeben. Die harte Kernkapitalquote lag Ende Dezember bei 16,3%. Dies ist einer der höchsten Werte unter europäischen Banken.

ABN Amro teilte mit, dass sie die Abwicklung großer Teile ihrer Investmentbank-Aktivitäten nun „weitgehend abgeschlossen“ habe, um sich auf das Privat- und Firmenkundengeschäft zu konzentrieren.