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Abschied einer Kämpfernatur

ak - Die letzten beiden Schlachten seiner aktiven Amtszeit kämpft er an ganz verschiedenen Fronten: In der großen Politik wehrt sich Reinhold Schulte, scheidender Vorstandschef der Signal Iduna und Vorsitzender der Verbands der privaten...

Abschied einer Kämpfernatur

ak – Die letzten beiden Schlachten seiner aktiven Amtszeit kämpft er an ganz verschiedenen Fronten: In der großen Politik wehrt sich Reinhold Schulte, scheidender Vorstandschef der Signal Iduna und Vorsitzender der Verbands der privaten Krankenversicherer, mit aller Kraft gegen die von den Oppositionsparteien befürwortete Bürgerversicherung. In seiner Funktion als glühender Fan von Borussia Dortmund, Hauptsponsor – das Stadion heißt Signal Iduna Park – und Mitglied im Wirtschaftsrat des BVB kämpft er für den Verbleib von Torjäger Robert Lewandowski, der nach dem spektakulären Wechsel von Mario Götze nicht auch noch zum großen Rivalen Bayern München abwandern soll.Am 30. Juni ist an der operativen Spitze der Signal Iduna Schluss für Schulte. Der 65-Jährige wechselt dann übergangslos in den Aufsichtsrat, dessen Vorsitz er auch übernehmen soll. Corporate-Governance-Bedenken plagen den kantigen Manager, der auch öffentlich lospoltern kann, nicht. Der Kodex gelte ja nur für börsennotierte Unternehmen, meinte er bei seiner letzten Bilanzvorlage.Der gebürtige Sauerländer und Vater von drei Kindern hat die Geschicke der Signal Iduna 16 Jahre lang gelenkt. Insgesamt 41 Jahre ist er für die Gruppe tätig, davon 26 Jahre im Vorstand. Bereits 2009 hatte er das Bundesverdienstkreuz erhalten.Unter seiner Ägide schlossen sich 1999 die Dortmunder Signal und die Hamburger Iduna Nova zusammen. Auch später wollte Schulte die Gruppe durch Zukäufe weiter ausbauen – was nicht immer in gewünschtem Tempo und Größe klappte. 2008 übernahm Signal Iduna den kleinen Wiesbadener Rechtsschutzversicherer Deurag, ein Jahr später die Deutscher Ring Kranken vom Schweizer Bâloise-Konzern. Finanzchef wird NachfolgerSchultes Nachfolger kommt aus dem eigenen Haus und heißt Ulrich Leitermann (54). Der Finanz- und Kapitalanlagenvorstand, der ein Portfolio von gut 41 Mrd. Euro verwaltet, wechselte 1997 von Schitag Ernst & Young zur Signal Iduna direkt in der Vorstand. Er ist gelernter Bankkaufmann und hat nach seinem BWL-Studium seinen Abschluss als Steuerberater und Wirtschaftsprüfer absolviert.