Bitcoin-Verkäufe

Krypto-Sektor entwickelt immer stärkere Resilienz

Milliarden an Bitcoin-Guthaben gehen an die Gläubiger der ehemaligen Kryptobörse MtGox. Aber der Markt scheint das gut verkraften zu können – wie schon beim Dresdner "Sachsenschatz". Auch die Zulassung von Ether ETF stützt den Markt.

Krypto-Sektor entwickelt immer stärkere Resilienz

Der Treuhänder der vor zehn Jahren pleite gegangenen Krypto-Börse MtGox beschleunigt die Überweisungen der Bitcoin-Guthaben an die damals geschädigten Anleger. Bitcoin im Wert von 2,85 Mrd. Dollar wurden am Dienstagabend in Wallets verschoben, sodass diese nun an die Eigentümer gehen können und damit wieder liquide werden. Der Treuhänder arbeitet mit fünf Krypto-Börsen zusammen, darunter Bitstamp und Kraken, wo gestern erste Transaktionen eingingen. Investoren befürchten, dass nun eine Verkaufswelle folgt, die kurzfristig auf die Bitcoin-Notizen drückt.

Arkham Intelligence zufolge gibt es noch gut 90.000 MtGox-Bitcoin im Wert von gut 6 Mrd. Dollar, die nun in Rückzahlung gehen. Seit dem Beginn der Transaktionen am 16. Juli seien Bitcoin im Wert von rund 16 Mrd. Dollar an die Gläubiger ausgezahlt worden, heißt es mit Bezug auf Blockchain-Datenanalysen. Die Bitcoin-Notizen waren ab dem 16. Juli aber sogar gestiegen und erst seit Montag leicht eingeknickt.

Offenbar sind solche Verkäufe nicht so kursbelastend, wie von vielen vermutet. Das gilt übrigens auch für den sogenannten „Sachsenschatz“, als die Dresdner Behörden über das Bankhaus Scheich einen großen Bestand auf den Markt warfen. Das taten sie aber vor allem über außerbörsliche Transaktionen und nutzten dafür Market Maker wie Flow Traders und B2C2, die das kursschonend erledigten. B2C2-Mitgründer Max Boonen hatte dazu einen vielbeachteten Beitrag bei LinkedIn gepostet.

Dass der Krypto-Sektor eine gewisse Resilienz entwickelt hat, zeigt sich auch an den anhaltenden Zuflüssen in Bitcoin-ETF. Allein der iShares Bitcoin Trust von Blackrock hat seit Jahresanfang 19 Mrd. Dollar an Zuflüssen erlebt. Auch der Spot Bitcoin ETF von Fidelity habe inflows von knapp 10 Mrd. Dollar erzielt, so der Multi-Asset-Spezialist Jeroen Blokland. Für Auftrieb im Sektor sorgt auch, dass die SEC zum Wochenanfang den Handel von Ether ETFs zuließ. Blackrock und Van Eck sowie Fidelity und Bitwise plus Galaxy, Franklin Templeton, 21Shares und Invesco haben solche Produkte im Angebot. Bei der CBOE sind zunächst fünf Ether ETFs handelbar, und zwar die von Van Eck, Invesco, Franklin, Fidelity und 21Shares.

Das politische Klima in den USA hat die Zulassung dieser Produkte erleichtert. Denn nach den Republikanern wenden sich nun auch die Demokraten der Kryptobranche etwas freundlicher zu. Bitcoin-Advokat Marc Cuban berichtete am Dienstag, das Camp von Vizepräsidentin Kamala Harris habe Kontakt zu ihm aufgenommen in Sachen Kryptobranche.

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