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Adachi hält Bank of Japan auf Lockerungskurs

mf - Der neunköpfige Lenkungsausschuss der Bank of Japan bleibt mehrheitlich auf dem Kurs einer starken geldpolitischen Lockerung zur Überwindung der Deflation. Die Regierung von Premierminister Shinzo Abe hat Seiji Adachi (54) als Kandidaten für...

Adachi hält Bank of Japan auf Lockerungskurs

mf – Der neunköpfige Lenkungsausschuss der Bank of Japan bleibt mehrheitlich auf dem Kurs einer starken geldpolitischen Lockerung zur Überwindung der Deflation. Die Regierung von Premierminister Shinzo Abe hat Seiji Adachi (54) als Kandidaten für die Nachfolge von Yutaka Harada (69) vorgeschlagen, dessen fünfjährige Amtszeit am 25. März endet. Das Parlament dürfte den Vorschlag rechtzeitig billigen.Sowohl Adachi als auch Harada gelten als sogenannte “Reflationisten”, die die Inflation über die Geldpolitik ankurbeln wollen. Harada hatte abweichend von der Ausschussmehrheit in der Vergangenheit oft für mehr Quantitative Easing gestimmt. Damit bleibt die Fraktion der Reflationisten in der Notenbankführung gleich stark. Die zwei anderen Vertreter sind Goushi Kataoka sowie Vizegouverneur Iwata. Die Nominierung von Adachi gilt als Signal von Abe, dass die Geldpolitik extrem locker bleiben wird.Derzeit arbeitet Adachi als Chef der Wirtschaftsforschung beim Brokerhaus Marusan Securities, zuvor war er als Japan-Ökonom für Deutsche Securities und Credit Suisse tätig. Vor Beginn der extremen Geldpolitik im April 2013 hatte sich Adachi zusammen mit dem Abenomics-Vordenker Koichi Hamada sowie dem heutigen Vizegouverneur Iwata in einem Buch für die Erzeugung von Inflation eingesetzt, damit Japan wieder zu nominalem Wirtschaftswachstum zurückfinden kann.Diese Haltung behielt Adachi in seiner Kolumne auf der Webseite Money Gendai des renommierten Kodansha-Verlages bei. Dort schrieb er unter anderem: “Der Standpunkt, dass die jetzige Geldpolitik keine Wirkung habe und wir sie beenden müssten, ist unerhört.” Nach seiner Ansicht ist die japanische Wirtschaft noch dabei, die Deflation zu überwinden. Das rechtfertige ein höheres Volumen von Aktienkäufen der Bank of Japan, so Adachi, jedoch keinen höheren Negativzins. Ansonsten drohten die Zinsen der 20-jährigen Staatsanleihen zu sehr zu sinken.