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AIA Group steigtin China Post Life ein

Der panasiatisch aufgestellte Versicherungsriese AIA Group will weiterhin seine Fühler im chinesischen Festlandmarkt ausstrecken. Die in Hongkong ansässige und an der Hong Kong Exchanges notierte Gesellschaft plant die Übernahme einer...

AIA Group steigtin China Post Life ein

nh Schanghai

Der panasiatisch aufgestellte Versicherungsriese AIA Group will weiterhin seine Fühler im chinesischen Festlandmarkt ausstrecken. Die in Hongkong ansässige und an der Hong Kong Exchanges notierte Gesellschaft plant die Übernahme einer 25-prozentigen Beteiligung an der China Post Life Insurance Company für insgesamt 12 Mrd. Yuan (knapp 1,6 Mrd. Euro).

Der Kaufpreis entspricht dem gut 1,3-Fachen des Buchwertes der China Post Life zum Jahresende 2020, heißt es in einer Mitteilung. Analysten sprechen von einer durchaus anspruchsvollen Bewertung im Vergleich zu börsennotierten chinesischen Branchenunternehmen. Die Transaktion bedarf noch der Zustimmung der Regulatoren in Hongkong und auf dem chinesischen Festland, die allerdings nicht in Gefahr stehen dürfte.

Gut 40000 Filialen

China Post Life ist eine Tochter des staatlichen chinesischen Postunternehmens China Post Group und weist über das der Post angegliederte Zweigstellennetz mit mehr als 40000 Filialen ein überaus breites Vermarktungspotenzial im chinesischen Massenkundengeschäft auf. So wird die Zahl der Retailkunden von China Post Life auf gewaltige 600 Millionen Menschen und damit mehr als die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung im Reich der Mitte veranschlagt.

Für AIA geht es mit der Transaktion denn auch vor allem darum, sich über eine Kooperation mit China Post Life bislang weitgehend unerschlossenes Kundenpotenzial außerhalb der führenden chinesischen Metropolen und auch neue Kundensegmente in niedrigeren Einkommensschichten zu erschließen.

Erschließung mit Hürden

Im komplizierten chinesischen Regulierungswesen stehen insbesondere ausländische Finanzdienstleister vor erheblichen Hürden bei der Erschließung neuer Regionen, für die jeweils neue Lizenzanträge und Genehmigungsverfahren erforderlich sind. Entsprechend ist AIA aus eigener Kraft nur ein schleppendes Expansionstempo in China vergönnt. Erst vor wenigen Tagen hatte AIA vom chinesischen Finanzregulator China Banking and Insurance Regulatory Commission (CBIRC) gleichwohl grünes Licht erhalten, ihre bislang in Schanghai als Filiale geführte Dependance in eine Tochtergesellschaft mit vollem Anteilsbesitz umzuwandeln.