Trading-Apps

Aktienhandel per Smartphone „verleitet zum Zocken“

Das Mobiltelefon fördert riskantes Verhalten an der Börse, warnt ein Forscherteam der Frankfurter Goethe-Universität. Damit drohten Nachteile für die Portfoliozusammensetzung und die Wertentwicklung.

Aktienhandel per Smartphone „verleitet zum Zocken“

jsc Frankfurt

Trading-Apps auf dem Smartphone verleiten nach Auffassung von Wirtschaftsforschern zu einem riskanten Verhalten an der Börse: Die Nutzer der Handy-Programme greifen tendenziell zu riskanteren Wertpapieren und wählen öfter Titel aus, die gerade erst steigende Kurse gezeigt haben, wie das Leibniz-Institut für Finanzmarktforschung (Safe) der Frankfurter Goethe-Universität berichtet. Die Autoren ziehen eine Parallele zum Glückspiel und warnen vor Nachteilen für die Portfoliozusammensetzung und Wertentwicklung, wie sie im Arbeitspapier Nummer 303 („Smart (Phone) Investing?“) schreiben. „Aktiengeschäfte per Smartphone verleiten zum Zocken“, warnt das Institut.

Insgesamt haben die Forscher mehr als 22 Millionen Transaktionen von zwei größeren Banken in Deutschland ausgewertet. Dabei analysierten sie die Jahre von der App-Einführung bis Ende 2017, so dass die jüngere Entwicklung fehlt. Die Daten zeigen, dass Anleger über das Smartphone tendenziell Wertpapiere mit höherer Volatilität auswählen und Aufwärtstrends folgen. Wer das Smartphone für den Handel nutze, setze das Verhalten später auch über andere Geräte fort, warnen die Forscher. Auch begünstige das Mobilgerät emotionsgetriebene Entscheidungen in „Feierabendlaune“, also außerhalb der üblichen Handelszeiten an der Börse.

Wertberichtigt Seite 6