Die auf Privatmarktanlagen spezialisierte Schweizer Vermögensverwaltungs- und Investmentgesellschaft Partners Group hat einen Börsenwert von mehr als 30 Mrd. sfr (27 Mrd. Euro) erreicht. Der Kurswert der Aktien kletterte am Dienstag an der Schweizer Börse um mehr als 3% auf ein Allzeithoch, nachdem das Unternehmen die Geschäftszahlen für das vergangene Jahr veröffentlicht hatte.

Die vorwiegend institutionelle Kundschaft vertraute der Partners Group im Berichtsjahr ein zusätzliches Kapital von netto 15 Mrd. Dollar zur Betreuung an. Dadurch erhöhten sich die verwalteten Vermögen auf 109 Mrd. Dollar. Partners Group unternimmt mit dem Kapital primär Eigenkapitalinvestitionen in Firmen, deren Aktien nirgends öffentlich gehandelt werden (Private Equity). Zudem investiert Partners Group in nicht handelbare Schuldpapiere von Firmen sowie in Immobilienprojekte.

Die Anlagen generierten im Berichtsjahr Einnahmen von 1,4 Mrd. sfr, davon knapp 20% in Form von sogenannten Performance-Gebühren. Letztere werden fällig, wenn Partners Group früher getätigte Investitionen mit Gewinn realisieren bzw. Portfolio-Investitionen erfolgreich veräußern kann. Nach dem weltweiten Börseneinbruch im ersten Quartal 2020 waren die Bedingungen für solche Transaktionen schlecht, weshalb die Performance-Gebühren in jener Zeit deutlich geringer ausfielen als im Jahr davor. Für das Gesamtjahr ergab sich deshalb ein Einnahmenrückgang um 12% sowie eine Abnahme des Gewinns um 11% auf 805 Mill. sfr. Davon will der Verwaltungsrat nun mehr als 90% bzw. 734 Mill. sfr oder 27,5 sfr pro Aktie ausschütten. Das entspricht einer Erhöhung um 8%.

Bemerkenswert ist die im Branchenvergleich ungemein hohe Konversionsrate, mit der Partners Group die ihr anvertrauten Gelder in Gewinne umzumünzen versteht. Als Folge davon ist die Börsenbewertung der Schweizer Gesellschaft in Relation zu den verwalteten Vermögen doppelt so hoch wie beim amerikanischen Branchenführer Blackstone. Eine naheliegende Erklärung dafür ist eine starke Verankerung der Partners Group bei Kunden in Europa (67%) und die geringe Vertretung im besonders kompetitiven US-Markt (16%).