WERTBERICHTIGT

Aktionäre sind fein raus

Börsen-Zeitung, 7.12.2017 Es klingt paradox, aber die geplante Steuersenkung in den USA macht die Finanzkrise für die Banken nochmals deutlich teurer. Bei UBS und Credit Suisse könnten Wertberichtigungen von 2 bis 3 Mrd. sfr nötig werden, da die...

Aktionäre sind fein raus

Es klingt paradox, aber die geplante Steuersenkung in den USA macht die Finanzkrise für die Banken nochmals deutlich teurer. Bei UBS und Credit Suisse könnten Wertberichtigungen von 2 bis 3 Mrd. sfr nötig werden, da die “latenten Steuerguthaben” aus Verlustvorträgen an Wert verlieren. Während die Aktionäre den Gürtel deshalb kaum enger schnallen müssen, bleiben die Verlustvorträge ein Stein des Anstoßes für die Steuerzahler. Sie hatten die Hochrisikostrategien über eine Staatsgarantie nolens volens mitgetragen. Die anfänglichen Gewinne flossen größtenteils in die Taschen der Aktionäre und Manager. Der größte Teil der Verluste blieb dagegen bei den Steuerzahlern hängen. Weil die heutigen Gewinne über 20 Jahre mit den damaligen Verlusten verrechnet werden dürfen, fallen die Banken in den USA mindestens teilweise als wichtige Steuerzahler weg. Gerechter wäre es, wenn die Banken von ihren Steuergutschriften auch verdeckte Subventionen aus der Staatsgarantie abziehen müssten. Gerade in den USA gibt es genug arme Leute, die dieses Geld gut gebrauchen könnten.dz