Aktuare wollen Entlastung für Lebensversicherer

Börsen-Zeitung, 30.4.2015 ak Düsseldorf - Die Deutsche Aktuarvereinigung (DAV) plädiert für eine neue Formel bei der Berechnung der Zinszusatzreserve (ZZR) und für einen langsameren Aufbau dieses Topfes. Damit sollen die von den extrem niedrigen...

Aktuare wollen Entlastung für Lebensversicherer

ak Düsseldorf – Die Deutsche Aktuarvereinigung (DAV) plädiert für eine neue Formel bei der Berechnung der Zinszusatzreserve (ZZR) und für einen langsameren Aufbau dieses Topfes. Damit sollen die von den extrem niedrigen Zinsen gebeutelten Lebensversicherer entlastet werden. Der Puffer, den die Branche seit 2011 bildet, ist 2014 auf insgesamt 21,2 Mrd. Euro angeschwollen. Die ZZR soll sicherstellen, dass die langfristigen Garantien von bis zu 4 %, die die Unternehmen ihren Kunden vor Jahren versprochen haben, auch tatsächlich bedient werden können.Doch der extreme Verfall des Zinsniveaus schafft erhebliche Probleme, da der Referenzzins, an dem sich die ZZR orientiert, ebenfalls rasant nachgibt. Das führe dazu, dass die Versicherer in kürzester Zeit immer höhere Summen als Risikopuffer zurücklegen müssen, argumentiert die DAV. “Dieses Tempo für den Aufbau der Zinszusatzreserve ist für einige Lebensversicherer und Pensionskassen nur schwer durchzuhalten”, analysierte der neue DAV-Vorstandschef Wilhelm Schneemeier, der im Hauptberuf in der Geschäftsleitung von Swiss Life Deutschland arbeitet.Eine neue Formel für ZZR wird bereits seit Monaten von diversen Lebensversicherungsvorständen gefordert. Die Aktuare wollen jetzt Vorschläge machen. Für die Dotierung des Puffers hatten die meisten Unternehmen in den vergangenen beiden Jahren erhebliche stille Reserven auflösen müssen. Finanzministerium und BaFin orientieren sich häufig an den Empfehlungen der DAV.