Albis Leasing kommt nicht zur Ruhe
tl Frankfurt – Bei dem mittelständischen Leasingunternehmen Albis Leasing eskaliert der Streit zwischen dem Großaktionär Hans Otto Mahn auf der einen und dem Aufsichtsrat bzw. zwei seiner Mitglieder aufs Neue. Die Manus Vermögensverwaltung, über die Mahn 5,8 Mill. Albis-Aktien hält, hat die Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung beantragt. Dabei sollen über die Abberufung des Aufsichtsratsvorsitzenden Rolf Aschermann und des Aufsichtsratsmitglieds Marc Tüngler, Hauptgeschäftsführer der Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) abgestimmt und ein Sonderprüfer eingesetzt werden.Unternehmensgründer Mahn, der insgesamt 32,8 % an der Albis Leasing kontrolliert und bis Ende 2016 Vorstandschef der Gesellschaft war, begründet den Abwahlantrag von Aschermann mit dessen Verhalten bei der letzten ordentlichen Hauptversammlung am 11. Juli 2018. Dort habe der Aufsichtsratsvorsitzende die Manus und Mahn persönlich “wider besseres Wissen” oder “im höchsten Maße sorglos und fahrlässig” von der Hauptversammlung ausgeschlossen, obwohl der Formfehler, der zur Aberkennung der Stimmrechte geführt habe, noch vor der Veranstaltung geheilt worden sei. Als Nachfolger von Aschermann und Tüngler werden die Unternehmensberater Alexander Eichner und Hans-Werner Scherer vorgeschlagen, Sonderprüfer soll Lars-Gerrit Lüßmann von Taylor Wessing werden. Er soll die Vorkommnisse um die Aberkennung der Stimmrechte und den Ausschluss untersuchen. Der Albis-Vorstandsvorsitzende Bernd Dähling lässt den Antrag nun rechtlich prüfen und will auf dieser Grundlage über die Einberufung einer außerordentlichen Aktionärsversammlung entscheiden. Der Vorstand verhalte sich neutral, betont er im Gespräch mit der Börsen-Zeitung. Aufsichtsratsmitglied Tüngler bedauerte, dass es bisher nicht zu klärenden Gesprächen zwischen den Aktionärsgruppen gekommen sei. Gemeint sind hier neben Mahn/Manus Christoph Zitzmann, der aktuell 15 % hält, und eine Aktionärsgruppe um Bernd Günther, die 7,2 % kontrolliert. “Eine nachhaltige Befriedung kann es nur auf Aktionärsebene geben.” Für ihn ist es im Sinne des Unternehmens und aller Aktionäre zentral, dass die Gesellschaft zur Ruhe kommt. Laut Dähling schadet der Streit Albis operativ nicht. Die Geschäfte liefen gut.