Albis Leasing plant Kapitalerhöhung

Zustimmung des Aufsichtsrats fehlt - Großaktionär: Unzureichend begründet

Albis Leasing plant Kapitalerhöhung

ste Hamburg – Der Vorstand der Albis Leasing hat beschlossen, eine Kapitalerhöhung um bis zu 7,65 Mill. Euro mit Bezugsrecht der Aktionäre vorzubereiten. Die Ankündigung stößt auf starke Vorbehalte des größten Aktionärs, der Manus Vermögensverwaltung, über die Unternehmensgründer und Ex-Vorstandschef Hans Otto Mahn 32,8 % kontrolliert.Die Aktie des an der Börse mit rund 65 Mill. Euro bewerteten mittelständischen Leasinganbieters gab gestern um 6,4 % auf 3,51 Euro nach. Die Zustimmung des Aufsichtsrats, der sich seit voriger Woche mit einem Antrag von Manus auf Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung und auf Abberufung des Aufsichtsratsvorsitzenden Rolf Aschermann und des Aufsichtsratsmitglieds Marc Tüngler, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), konfrontiert sieht (vgl. BZ vom 16. November), steht noch aus. Das Gremium war wegen des Fehlens zweier Mitglieder gestern nicht beschlussfähig. Eine neue Aufsichtsratssitzung soll kurzfristig anberaumt werden.”Ich sehe keinen Grund, warum der Aufsichtsrat der Kapitalerhöhung nicht zustimmen sollte, weil sie für das Wohl des Unternehmens erforderlich ist”, erklärte Aufsichtsratchef Aschermann auf Anfrage. Nach dem starken Wachstum der vergangenen zwei Jahre soll nach Angaben von Albis Leasing eine neue Phase der Expansion eingeläutet werden. Die dafür notwendige Kapitalerhöhung diene der Wachstumsfinanzierung, Digitalisierung, der notwendigen Stärkung der Eigenkapitalbasis sowie einer Verbesserung der Refinanzierungsmöglichkeiten.Der Vorstand plant, die Emission auf Basis eines noch ausstehenden Prospektes zu einem noch nicht feststehenden Bezugspreis kurzfristig durchzuführen. Dabei werde den Aktionären ein Bezugsrecht eingeräumt. Zugleich behalte sich der Vorstand vor, die Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen unter Ausschluss des Bezugsrechts vorzubereiten. Aufsichtsratschef Aschermann sagte, der Vorstand habe den Beschluss zur Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht der Aktionäre einstimmig gefasst. “Für die Option, einen Teil ohne Bezugsrecht auszuüben, gab es eine mehrheitliche Zustimmung.”Die Manus Vermögensverwaltung äußerte sich kritisch. Eine Kapitalerhöhung in größtmöglichem Umfang von über 40 % des Grundkapitals anzukündigen, ohne konkrete Ziele und Erläuterung darzulegen, sei in höchstem Maße ungewöhnlich und für die Aktionäre und den Markt unzureichend begründet. “In Verbindung mit der Ankündigung, das Bezugsrecht möglicherweise auszuschließen, werten wir dies nach dem ungerechtfertigten Ausschluss der Manus Vermögensverwaltung aus der Hauptversammlung 2018 als weitere Verteidigungsmaßnahme.” Mögliches Ziel sei die Verwässerung wesentlicher Teile des Aktionariats.Manus fordert, über die Kapitalerhöhung auf der beantragten außerordentlichen Hauptversammlung abstimmen zu lassen. Der Aufsichtsrat dürfe “einer solch unkonkreten Maßnahme” zum derzeitigen Zeitpunkt nicht zustimmen.