Versicherer

Allianz will noch profitabler werden

Die Krisen erhöhen die Attraktivität der Allianz als Partner der Kunden für Absicherung und Vorsorge, meint Vorstandschef Oliver Bäte. Er möchte zusätzliche Kunden gewinnen.

Allianz will noch profitabler werden

Allianz legt Latte
nach Rekordgewinn höher

Chef Bäte strebt Skalenvorteil im Assetmanagement an – Offen für AGI-Partnerschaft

mic München

Bericht und Im Gespräch Seite 4

Auch nach der Absage an einen Zusammenschluss des hauseigenen Assetmanagers Allianz Global Investors (AGI) mit dem französischen Konkurrenten Amundi strebt der Münchner Versicherungskonzern Skalenvorteile an. Vorstandsvorsitzender Oliver Bäte sagte im Gespräch mit der Börsen-Zeitung: „Wir wollen im Assetmanagement-Geschäft wachsen, und zwar über das hinaus, was wir bereits tun.“ Der verantwortliche Vorstand Andreas Wimmer fügte auf dem Kapitalmarkttag hinzu: „Prinzipiell sind wir offen für strategische Partnerschaften.“ Es müsse dann aber aus strategischer und kultureller Sicht passen. Dies sei für den langfristigen Erfolg sehr wichtig.

Die Allianz will nach einer Serie von Rekordgewinnen ihre Profitabilität bis zum Jahr 2027 weiter erhöhen, unter anderem, indem sie neue Kunden anzieht. Bäte machte im Gespräch mit Analysten klar, dass die Allianz sich angesichts der zunehmenden Probleme von Staaten, grundsätzliche Absicherungen zu finanzieren, als sicherer Hafen für die Bürger sieht. „Wir haben ein Wertversprechen für die Gesellschaft“, sagte er: „Wir wollen der Ort der Wahl in unsicheren Zeiten sein.“ Die Menschen verlangten von einem Unternehmen wie der Allianz zwei Dinge: Absicherung und Vorsorge für den Ruhestand.

Neue Vorgabe für Ausschüttung

Der Vorstandsvorsitzende präsentierte die neuen Finanzziele für die Periode 2025 bis 2027. Der operative Gewinn soll um 6% jährlich zulegen und damit den Großteil zum angestrebten Wachstum des Ergebnisses pro Aktie von 7 bis 9% beitragen. In den vergangenen drei Jahren war das Ergebnis pro Aktie mit durchschnittlich 6% langsamer gestiegen.

Außerdem definierte die Allianz erstmals einen Prozentsatz des Gewinns, der in Aktienrückkäufe fließen soll. Gemeinsam mit der Dividende sollen 75% des Gewinns ausgeschüttet werden. Am Aktienmarkt wurden die Ziele mit Gelassenheit aufgenommen. Nachdem der Aktienkurs anfangs leicht gesunken war, erreichte die Notierung im Tagesverlauf zeitweise das Vortagesniveau von knapp 300 Euro.

Stolz auf Assetmanager

Grundsätzliche strategische Entscheidungen verkündete die Allianz nicht. Angesichts der Gerüchte über eine Kombination AGI/Amundi sagte Wimmer auf eine entsprechende Frage von Analysten: „Wir sind sehr stolz auf unsere Assetmanager.“ AGI und Pimco spielten eine komplementäre Rolle, und zwar bezogen auf Produkte und Regionen weltweit. Es gebe zudem eine enge Interaktion zwischen AGI und der Allianz.