Allianz-Zahlen sind zu gut
Die Allianz ist mit der Neuausrichtung ihres Deutschlandgeschäfts auf dem richtigen Weg. Daran kann es nach der Vorlage der Zahlen 2012 keinen Zweifel geben. Der operative Gewinn ist sogar fast auf das Niveau der Boomjahre 2007 und 2008 gestiegen. Kein Vorstand dieser Welt wird sich über derartige Ergebnisse ärgern. Aber im Fall der Allianz Deutschland sind die Werte fast zu gut – sowohl intern als auch extern werden dadurch falsche Erwartungen geweckt. Die breite Öffentlichkeit einerseits wird im Jahresverlauf vergessen, dass das Ergebnisniveau durch außerordentliche Veräußerungsgewinne und niedrige Schadenkosten getrieben wurde. Die Folge: Ein Gewinnrückgang wird als Rückschlag eingestuft, selbst wenn es weitere operative Fortschritte gibt. Andererseits sind diese Fortschritte gefährdet, wenn bei den Beschäftigten der Eindruck entsteht, der Versicherer sei auf seinem Heimatmarkt bereits am Ziel. Davon ist er ein gutes Stück entfernt. Noch immer verliert die Allianz Marktanteile. Gerade die Sachversicherung muss weiter Gas geben. mic