(Alp)traumhaftes Hauskreditgeschäft
Die US-Großbank J. P. Morgan hat wie auch Konkurrent Wells Fargo im ersten Quartal deutlich mehr verdient, als im Markt erwartet worden war. Die Ursache des Gewinnsprungs der Institute sollte die Investoren allerdings vorsichtig werden lassen. Beide Banken bauten vor allem das Geschäft mit Immobilienkrediten aus. Von einer nachhaltigen Erholung des seit Jahren krisengebeutelten US-Häusermarkts kann indes noch längst keine Rede sein. Im Wesentlichen konnten Refinanzierungen abgeschlossen werden, die dank staatlicher Fördermaßnahmen zuletzt besonders attraktiv für die hoch verschuldeten US-Hausbesitzer waren. Der Markt für Immobilienverkäufe ist in weiten Teilen des Landes derweil nach wie vor nahezu tot. Über 12 Millionen amerikanische Hauskredite stehen Analystenschätzungen zufolge derzeit unter Wasser – das Kreditvolumen fällt also höher aus als der aktuelle Immobilienwert. Das zuletzt traumhaft gestiegene Geschäftsvolumen mit Immobilienkrediten könnte sich für J. P. Morgan, Wells Fargo und ihre Wettbewerber daher noch als Alptraum entpuppen. scd