Als Aktieninvestor von den weltweiten Trends profitieren

Demografie und Globalisierung bieten Unternehmen langfristig immense Möglichkeiten

Als Aktieninvestor von den weltweiten Trends profitieren

Seit Jahresbeginn ist der MSCI World Index (all countries) in Euro um 13,89% gestiegen (1. Januar 2012 bis 30. September 2012). Für die meisten Anleger war dies eine Überraschung. Tagtäglich werden Investoren mit Nachrichten zur Euro-krise und Risiken für die Weltwirtschaft konfrontiert. Gleichzeitig war in den vergangenen Quartalen ein spektakulärer Anstieg bei den Unternehmensgewinnen zu beobachten. Bereits zehn Quartale in Folge erhöhen sich die Gewinne, häufig sogar zweistellig. Kurz und knapp: Obwohl Weltuntergangsstimmung verbreitet wird, geht es den Unternehmen ausgezeichnet.Derzeit brechen die Vertrauensindikatoren weltweit ein. US-Präsident Barack Obama betonte, der flaue Arbeitsmarkt in den USA könnte auf die Eurokrise zurückzuführen sein. Weiter nimmt das US-Staatsoberhaupt an, dass Europas Wirtschaftswachstum in den nächsten Quartalen negativ ausfallen wird. Die Sanierungs- und Sparpolitik in Europa wirkt dem globalen Wirtschaftswachstum entgegen.Deutschland bleibt in Europa Konjunkturmotor – doch das Tempo wird langsamer. Die Befürchtungen, dass die Weltwirtschaft in eine Rezes-sion abgleiten könnte, werden lauter. Zahlreiche Anleger glauben, dass die US-Wirtschaft nicht aus eigener Kraft weiter wachsen kann. Seit drei Jahren befindet sich das Zinsniveau in den USA und in der Eurozone nahe Null. Das Potenzial für weitere Zinssenkungen ist nahezu ausgeschöpft. Auch von der öffentlichen Hand dürften kaum noch konjunkturelle Impulse ausgehen, zumal Ratingagenturen und Politiker die beschleunigte Sanierung der Staatskassen fordern. Ein Konjunktureinbruch in den USA wird zwangsweise auch Europa treffen und damit die Krise in der Eurozone verschlimmern. Die Folge wäre eine gefährliche Negativspirale. Mit anderen Worten sind Rezession, Eurokrise, Bankenkrise, eine eingeschränkte Kreditvergabe und eine mögliche Dollarkrise miteinander verflochten.Die Mehrheit der Fundamentaldaten ist zwar positiv, jedoch bestehen Anlagerisiken in allen Assetklassen. Selbst die als “sicher” geltende Staatsanleihe, bescherte Anlegern keine Freude. Für eine weitläufige Streuung der Anlagerisiken sorgten die angeschlagenen Staatshaushalte, nicht nur in Ländern wie Spanien und Griechenland, sowie die dünne Kapitaldecke europäischer Banken. Ungewiss sind zudem die Wirkung einer äußerst aggressiven Zentralbankpolitik und die Frage, ob sich der Anstieg deröffentlichen Verschuldung überhaupt noch finanzieren lässt. Ebenso im Brennpunkt steht die Gefahr eines “Währungskrieges”. Eine neue Runde im “Handelskrieg” zwischen den USA und China sowie die Ausweitung des Konflikts zwischen dem Iran und dem Westen können die Kapitalmärkte kurzfristig belasten.An den Kapitalmärkten sind die Risiken spürbar gestiegen. In jüngster Vergangenheit hat sich deutlichoffenbart, wie schnell die Aktienmärkte einem massiven Verkaufsdruck und extremer Risikoscheu der Anleger zum Opfer fallen können. Eine erhöhte Volatilität ist bereits über einen längeren Zeitraum festzustellen und ist auch für die Zukunft zu erwarten.Verglichen mit teuren Staatsanleihen hat die Risikoprämie, das heißt die Zusatzrendite, für Aktienanlagen eine bislang einzigartige Dimension erreicht. Allein die Dividendenrendite ist wesentlich höher als die Rendite für Staatspapiere. In dieser Bewertungskluft spiegelt sich die äußerst niedrige Risikobereitschaft der Anleger wider. Die Angst vor einer neuen weltweiten Rezession – die Unternehmen schwer zusetzen würde – und die Ungewissheit aufgrund der Eurokrise schrecken die Anleger weiterhin ab.Wir konzentrieren uns auf die Fundamentaldaten! Nach unserer Einschätzung werden die Folgen einer Rezession in Europa weltweit überschätzt. Die US-Wirtschaft kann der Rezessionsgefahr trotzen und Asien bleibt ohne Frage die globale Wachstumslokomotive. Billigeres Erdöl (Prognose für 2013: 105 US-Dollar je Barrel Brent-Öl) wird das Wirtschaftswachstum antreiben. Wir gehen davon aus, dass die Politik richtig handeln und die gesunkene Inflation den Konsum stützen wird. Außerdem werden neue geldpolitische Maßnahmen dafür sorgen, dass die Wirtschaft in den nächsten Monaten eine neue Dynamik erhält. Das reale Wachstum des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) schätzen wir für 2013 auf 3% ein. Das ist zwar unter dem langfristigen Durchschnitt, verheißt aber keine Rezession.In unsicheren Zeiten ist beim Portfolio- und Risikomanagement erhöhte Aufmerksamkeit gefragt. Empfehlenswert sind dividendenstarke Aktien. Dafür gibt es mehrere Gründe: Der Dividendenertrag von Aktien stellt eine feste Einkommensquelle dar. Auch wenn die Aktienkurse äußerst volatil sein können, bleiben die Dividendenzahlungen über den gesamten Konjunkturzyklus hinweg erhalten. Dank regelmäßiger Ausschüttungen erhält das Anlageportfolio eine defensive Ausrichtung.Innerhalb einer Dividendenstrategie ist eine sorgfältige Aktienauswahl zwingend erforderlich. Hohe Dividenden sind nur attraktiv, wenn die Unternehmen diese auch nachhaltig, das heißt kontinuierlich, zahlen können. Um eine übermäßige Konzentration zu vermeiden, bevorzugen wir ein Portfolio mit breiter Streuung nach Regionen und Sektoren.Darüber hinaus beflügeln Dividendenerträge die Renditen, wenn sie jährlich reinvestiert werden. Die Differenz der Wertentwicklung des MSCI World Index bei reinvestierten und ausgeschütteten Dividenden ist enorm. Über einen Zeitraum von 20 Jahren kann die Kapitalisierung von Dividenden die Rendite um 100% steigern.Neben den defensiven dividendenstarken Aktien bieten die globalen Trends langfristige Wachstumschancen. Im Wesentlichen wird die Aktienanlage durch zwei Themen beeinflusst: Demografie und Globalisierung. Unternehmen können von den großen Herausforderungen und Chancen, die sich daraus ergeben, profitieren.In den Schwellenländern wird durch die zunehmende Globalisierung ein starkes Wirtschaftswachstum vorausgesagt. Zudem sind die Staatshaushalte solide, die Produktivität hoch und das Aufholpotenzial enorm. Starke Anlagezyklen und ein steigender Binnenkonsum unterstützen den Fortschritt in den Wachstumsmärkten.Weltweit hält die Verstädterung weiter an. Um dem Rechnung zu tragen, sind in den nächsten Jahren massive Investitionen in Infrastruktur für Verkehr, Energie, Wasser und Kommunikation erforderlich. Eine wachsende Bevölkerung mit einem steigenden Konsum impliziert zudem eine starke Nachfrage nach Rohstoffen. In den westlichen Ländern ist eine überalternde Bevölkerung bei einer rückläufigen Geburtenrate zu verzeichnen, während die Anzahl der konsumbedingten Krankheiten durch den steigenden Wohlstand in den Schwellenländern wächst. Diese Entwicklungen werden die Nachfrage nach pharmazeutischen und medizinischen Produkten zusätzlich anheizen.In den Sektoren Technologie und Forschung führen Megatrends zu einem strukturellen Wachstum:Mobilität (Smartphones, Tablet-PCs), Notwendigkeit leistungsfähigerer Netzwerke, Speicherung durch Cloud Computing, das heißt IT-Infrastrukturen (zum Beispiel Rechenkapazitäten oder Software) werden dynamisch an den Bedarf über ein Netzwerk zur Verfügung gestellt. Daraus ergibt sich ein stark steigender Bedarf an mobilen Datenübertragungsraten.”Sicher” bleibt die Volatilität an den Märkten – ein ideales Barometer, um Unsicherheiten und Zuversicht, zu messen. Politische Entscheidungen, geopolitische Risiken und die Fundamentaldaten werden weiter in unterschiedlicher Stärke Einfluss auf das Börsengeschehen nehmen. Aktien von Unternehmen mit stabilem Wachstum, unabhängig von der Konjunktur, gehören zu den wichtigsten Vermögensbausteinen. So können Risiken im Anlageportfolio breiter gestreut und unterschiedliche Ertragschancen genutzt werden. Wer in unsicheren Zeiten die Dividende steigern kann und einen niedrigen Verschuldungsgrad zeigt, beweist Qualität und Substanz. Anleger sollten auf Aktienstrategien setzen, die von den globalen Trends “Demografie und Globalisierung” langfristig profitieren und eine kontinuierliche Ausschüttungsquote generieren.