Amundi trotzt der Risikoaversion
Assetmanagement
Amundi trotzt der Risikoaversion
Passiv-Segment sorgt für hohe Nettomittelzuflüsse
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Gesche Wüpper, Paris
Trotz der wieder steigenden Risikoaversion hat Amundi im dritten Quartal bessere Ergebnisse verbucht und das verwaltete Vermögen um 4,1% auf 1.973 Mrd. Euro gesteigert. Während Kunden bei vielen Wettbewerbern in den USA und Europa Gelder abzogen, konnte der größte Assetmanager Europas dank des Erfolges seiner ETFs, Treasury-Produkten und Gemeinschaftsunternehmen in Asien insgesamt 13,7 Mrd. Euro einsammeln.
Abflüsse bei aktiven Strategien
Das war deutlich mehr als im zweiten Quartal, als Amundi Nettomittelzuflüsse in Höhe von 3,7 Mrd. Euro verbuchte. Das Neugeschäft fiel damit auch besser als das des deutschen Branchenprimus DWS aus, der jetzt im dritten Quartal 2,3 Mrd. Euro einsammelte. Wie DWS verbuchte der französische Assetmanager jedoch bei aktiven Strategien Abflüsse.
Vorerst keine Änderung in Sicht
Das an den von hohen Zinsen und Inflation geprägten Kontext angepasste Angebot habe vor dem Hintergrund des unsicheren, von einer hohen Risikoaversion geprägten Umfeldes weiter Kunden angezogen, sagt Amundi-Chefin Valérie Baudson. Die hohen Nettomittelzuflüsse jetzt seien vor allem zwei strategischen Achsen zu verdanken, der Passiv-Strategie und Asien. Baudson geht davon aus, dass die Risikoaversion bis Ende des Jahres anhalten wird.
Unter dem Strich steigerte die Crédit-Agricole-Tochter ihr Nettoergebnis von 261 Mill. Euro auf 276 Mill. Euro. Unicredit-Chef Andrea Orcel hat erst vor wenigen Tagen erklärt, dass die italienische Bank ein mit Amundi 2017 im Rahmen des Pioneer-Verkaufs geschlossenes Abkommen für den Vertrieb von Amundi-Produkten gerne rekalibrieren würde, um die Einnahmen aus Kommissionen zu steigern. Das Abkommen, das 2027 ende, würde dies ermöglichen, sagte Baudson laut Reuters.