Angermayer-Gruppe zerlegt sich

Wertpapierhaus Silvia Quandt wird umbenannt

Angermayer-Gruppe zerlegt sich

bn Frankfurt – Bei der unter Druck stehenden Unternehmensgruppe Angermayer, Brumm & Lange (ABL) kommt es zum großen Knall. Am Mittwoch nach Börsenschluss hat das Finanzkonglomerat ad hoc über seine Aufspaltung informiert.Partner Christian Angermayer, Aufsichtsrat des Wertpapierhauses Silvia Quandt und dessen Ex-Vorstand, übernimmt demnach “verschiedene ABL-Beteiligungen außerhalb des Finanzdienstleistungssektors”, unter anderem im Rohstoff- und Mediensektor. Die fünf Partner der Unternehmensgruppe hätten eine Realteilung ihrer Beteiligungen beschlossen, heißt es. Silvia Quandt und die beiden börsennotierten Gesellschaften Aragon und Altira würden durch Management Buy-outs und zusätzliche Investoren aus der Gruppe herausgelöst und eigenständig am Markt positioniert.In der Gruppe hatte es zuletzt hörbar geknirscht. So hatten Aktionäre der ehemaligen Altira-Beteiligung Ecolutions im September einen Sonderprüfer bestellt, um Vergütungen an Gesellschaften der ABL-Gruppe zu überprüfen. Wenige Tage später entzog das Landgericht Frankfurt am Main der Altira-Tochter Altira Ecolutions Management bis auf Weiteres die Befugnis, die Geschäfte der Gesellschaft zu führen. An dem Solarprojektfinanzierer, der mehr als die Hälfte des Grundkapitals verloren hat, ist inzwischen die Frankfurter PVM Private Values Media beteiligt, laut Website Mitglied unter anderem in der Bundesvereinigung Restrukturierung, Sanierung und Interim Management.PVM ist am Mittwoch von ABL als neuer Kernaktionär von Silvia Quandt präsentiert worden. Das Wertpapierhaus werde in FCM Frankfurt Capital Markets umbenannt, hieß es. Silvia Quandt und ihr Sohn Golo seien bereits 2011 als Gesellschafter ausgeschieden und unterhielten keine Geschäftsbeziehungen mehr zur Gruppe. Das Unternehmen werde weiter von Hans Ostermair als Alleinvorstand geführt.Im Zuge der Umstrukturierung finde eine Kapitalerhöhung statt. Die Anteile am Asset Manager Altira seien bei Finanzinvestoren platziert worden. Die Beteiligung der ABL Group am Finanzvertrieb Aragon werde per Management Buy-out an die Vorstände Sebastian Grabmaier und Ralph Konrad verkauft.