Angstgegner Vanguard
Aktiv verwaltete Fonds oder Indexprodukte? Diese Frage ist nach Auffassung vieler Branchenvertreter überholt. Investoren nutzen demnach sowohl aktive als auch passive Produkte. Die Motive der Anleger sind jeweils unterschiedlich, aktiv verwaltete Fonds kaufen selbst oft ETFs, um in bestimmte Märkte einzusteigen. Kein Grund also, die billigen Passivvehikel zu fürchten, lautet das Argument. Und doch muss es Vertretern der Branche mulmig werden, wenn die ETF-Schmiede Vanguard aus den USA ihre Neugeschäftszahlen vorlegt. 232 Mrd. Dollar sammelte die weltweit zweitgrößte Fondsadresse 2018 eigenen Angaben nach ein – weniger zwar als 2017, aber voraussichtlich mehr als Branchenprimus BlackRock. Vanguard bietet zwar auch aktive Strategien an, ist aber gerade als Anbieter passiver Fonds bekannt. Das ETF-Segment zog branchenweit im vergangenen Jahr bis Ende September überproportional viele Mittel an, und Vanguard sammelte im Verhältnis zur Größe mehr ein als die US-Konkurrenz auf das Jahr hochgerechnet. Der Aufschwung großer ETF-Anbieter setzt die Fondsbranche weiter unter Druck. jsc