Anklage gegen Ex-Fortis-Banker erhoben
Reuters Frankfurt
Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt hat im Rahmen der Cum-ex-Ermittlungen Anklage gegen einen ehemaligen Banker aus Frankfurt erhoben. Dem 57-Jährigen wird Steuerhinterziehung in zwei besonders schweren Fällen vorgeworfen, wie die Staatsanwälte am Dienstag mitteilten. Laut Anklageschrift hat der ehemalige Geschäftsführer eines Frankfurter Finanzinstituts zwischen 2008 und 2010 federführend und gemeinsam mit weiteren Mittätern ein Cum-ex-Leerverkaufsmodell initiiert und in zwei Fällen umgesetzt. Der Banker habe demnach mit den illegalen Aktiendeals Steuern in Höhe von 51 Mill. Euro hinterzogen.
Das Bundeskriminalamt und die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt hatten den Manager im Juli vergangenen Jahres mithilfe der spanischen Kriminalpolizei auf der Insel Mallorca festgenommen. Einem Insider zufolge war er für die Fortis GSLA Finance Holding GmbH tätig gewesen. Fortis fusionierte 2010 mit der niederländischen ABN Amro Bank. Das Institut war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar.
Bei den rund um den Dividendenstichtag getätigten Cum-ex-Transaktionen ließen sich Investoren eine einmal gezahlte Kapitalertragsteuer auf Aktiendividenden vom Finanzamt doppelt erstatten.