Anleger fordern strikte Regeln für Hochfrequenzhandel

Umfrage: Aktuelle Gesetze sind nicht scharf genug

Anleger fordern strikte Regeln für Hochfrequenzhandel

gbe Frankfurt – Die bestehenden Regeln für den Hochfrequenzhandel reichen institutionellen Anlegern nicht aus. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management (DVFA). Demnach sind mit 76 % mehr als drei Viertel der Investment Professionals der Ansicht, dass der schnelle, computergestützte Handel deutlich enger an die Kandare gelegt werden muss.Mit 67,4 % geht die überwiegende Mehrheit der Befragten davon aus, dass der Hochfrequenzhandel dem Börsengeschäft schadet, weil beispielsweise die Volatilität nach oben geschraubt wird. Gerade mal 14 % stehen dem schnellen Handel neutral gegenüber, dafür gehen mit 19,4 % aber mehr Marktteilnehmer von positiven Effekten aus, weil zum Beispiel Liquidität bereitgestellt wird. Damit stimmen sie mit Wissenschaftlern überein, die regelmäßig die Vorteile von Market Making betonen, das oft in Form des Hochfrequenzhandels stattfindet. Das scheinen selbst die Kritiker zu sehen. Der DVFA zufolge bemerkten die Befragten, dass strengere Vorgaben im Bereich des Hochfrequenzhandels zwar sinnvoll seien, aber mit Augenmaß eingeführt werden sollten, um eine Überregulierung zu vermeiden.”Der Einsatz von Algorithmen an den Finanzmärkten in Kombination mit einer immer schnelleren Handelsfrequenz darf jedoch nicht abgekoppelt von den daraus resultierenden Risiken erfolgen”, sagte Ralf Frank, DVFA-Generalsekretär. Ausschlaggebend für den Effekt des Hochfrequenzhandels auf die Märkte – und auch für die Regulierung dieses Segments – sei zunehmend die Frage, wie verantwortungsvoll Marktteilnehmer agieren, die durch Technologien einen Informations- und Zeitvorsprung erhalten. So will die European Securities and Markets Authority über die Finanzmarktrichtlinie Mifid II von 2017 an Tests der verwendeten Programme vorschreiben.