tkb – Der 74-jährige Präsident der Veneto Banca, Beniamino Anselmi, wirft das Handtuch. Drei Monate nach seiner Ernennung zum Präsidenten der norditalienischen Volksbank hat der Banker seinen Rücktritt bekannt gegeben. Grund seien nicht nur die Streitigkeiten innerhalb der Bank, sondern die fehlende Erneuerung eines Großteils des für den finanziellen Zusammenbruch verantwortlichen Managements. Seit der Präsident der Volksbank von Vicenza, Gianni Mion, auf eine beschleunigte Fusion der beiden Banken dringt, hat Anselmi Rücktrittsabsichten kundgetan. Er plädiert für eine schrittweise Sanierung der Bank, die vor der Fusion erfolgen soll. Anselmi befürchtet bei einem sofortigen Zusammengehen der beiden Banken einen drastischen Personalabbau. Überdies hat die EZB wissen lassen, dass Rückstellungen für notleidende Kredite im Volumen von bis zu 2 Mrd. Euro notwendig seien, sollten die Banken fusionieren. Eine weitere Kapitalerhöhung ist nicht auszuschließen. Die im Sommer vorgenommene Kapitalerhöhung von 1 Mrd. Euro wurde bis zu 90 % vom Bankenrettungsfonds Atlante gezeichnet. Anselmi, der in den vergangenen Jahren u.a. bei Banca Intesa Sanpaolo und der Sparkasse von Genua und Parma tätig war, zählt zu den erfahrensten Bankern Italiens. Er hat den Ruf, keine Kompromisse einzugehen. Anselmi wird weiterhin als Boardmitglied bei Veneto Banca tätig sein.