Arag kämpft sich aus der deutschen Nische

Rechtsschutzversicherer strebt in weitere Länder

Arag kämpft sich aus der deutschen Nische

ak Düsseldorf – Der Arag-Konzern treibt seine Internationalisierung voran und emanzipiert sich immer mehr vom einstigen Kerngeschäft deutscher Rechtsschutz. “Die fortlaufenden ineinander übergehenden Finanzkrisen zeigen, dass wir den Konzern weiter diversifizieren müssen, um die jeweiligen Marktrisiken überschaubar zu halten”, stellte Vorstandschef und Eigentümer Paul-Otto Faßbender beim Rückblick auf 2012 fest.Die Arag ist der größte deutsche Versicherer in Familienbesitz und durch seine Präsenz in 15 Ländern und einen Auslandsanteil von 32 % an den Gesamteinnahmen nach eigenen Angaben einer der drei am stärksten internationalisierten deutschen Versicherer. Aus dem gesättigten deutschen Markt, in dem die Arag seit Jahren Marktanteile verliert und im zu Ende gehenden Jahr bei 8,3 (i. V. 8,6) % liegt, exportiert der Konzern das Geschäft vor allem ins westliche Ausland sowie in die USA. Arag-Italien-Chef Andrea Andreta unterlegte die Potenziale mit Zahlen: Während der Rechtsschutz-Markt in Deutschland mit 50 Anbietern ein Gesamtvolumen von 3,3 Mrd. Euro aufweist, sind es in Italien nur 300 Mill. Euro, in Großbritannien 600 Mill. Euro. In Italien hält die Arag, die sich in eine Societas Europaea umgewandelt hat, einen Marktanteil von knapp einem Drittel.Faßbender sagte, der Konzern analysiere weitere europäische Märkte. Frankreich bezeichnete er als interessant, aber schwierig. Auch Skandinavien sei im Fokus, Osteuropa weniger. An erfolgreiche Markteintritte ohne Kooperationspartner für den Vertrieb glaubt er nicht. Ein Fünftel ErgebnisplusMit dem Geschäftsverlauf 2012 zeigte sich Faßbender sehr zufrieden. Das Wachstum lag mit 2,6 % auf 1,52 Mrd. Euro Bruttobeitragseinnahmen über dem Marktdurchschnitt, das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit prognostiziert der Vorstandschef mit etwas mehr als 60 (49,9) Mill. Euro. Basis sei ein klar gesteigertes versicherungstechnisches Ergebnis. Der kleine Lebensversicherer des Konzerns verzeichnet – im Gegensatz zum Gesamtmarkt – deutliches Wachstum. Die Beiträge legten um 4,3 % auf 227 Mill. Euro zu. Die Arag verkauft seit 2005 nur noch Fondsprodukte. Die Überschussbeteiligung für die Garantiepolicen im Altbestand bleibt 2013 unverändert bei 3,5 %.