Archegos-Besitzer wird angeklagt
Reuters New York
Bundesstaatsanwälte haben den Besitzer und den Finanzchef des im Frühjahr 2021 zusammengebrochenen Vermögensverwalters Archegos Capital Management wegen Erpressung und Betrugs angeklagt. Bill Hwang und Patrick Halligan hätten Archegos missbraucht, um Aktien zu manipulieren und Maklerfirmen zu belügen, geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Anklageschrift hervor. Die Pleite kostete große globale Banken wie Credit Suisse, Nomura, Morgan Stanley und Deutsche Bank mehr als 10 Mrd. Dollar.
Die US-Wertpapier- und Börsenaufsichtsbehörde SEC teilte ebenfalls am Mittwoch mit, dass sie Hwang, Halligan, den Chefhändler und den Risikochef wegen ihrer angeblichen Beteiligung an dem Betrugsfall verklagt habe. Hwang und die Firma hätten aus einem ständigen Kreislauf von manipulativen Transaktionen ein Kartenhaus aufgebaut. Dabei hätten sie Banken belogen, um zusätzliche Mittel zu ergattern, und diese dann für weitere Transaktionen benutzt. Die Anwälte der Angeklagten reagierten vorerst nicht auf Bitten um Stellungnahme.
Archegos, über die Hwang sein persönliches Vermögen verwaltete, hebelte das eigene Kapital über Derivate der Banken. So hielt Archegos Aktienpositionen im Wert von mehr als 50 Mrd. Dollar, während in seinen Fonds nur rund 10 Mrd. Dollar lagen, wie drei mit den Geschäften vertraute Personen im April 2021 Reuters sagten.
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