Baufinanzierung

Assekuranz verzeichnet Knick in Wohnkredit­finanzierung

Die deutschen Lebensversicherer haben ihr Neugeschäft mit Baukrediten im vergangenen Jahr noch knapp gehalten. Der abflauende Immobilienmarkt macht aber auch ihnen zu schaffen. Im zweiten Halbjahr fielen die Zusagen bereits deutlich.

Assekuranz verzeichnet Knick in Wohnkredit­finanzierung

wf Berlin

Die Lebensversicherer haben im vergangenen Jahr das Neugeschäft bei Baukrediten noch knapp gehalten, sehen aber bereits einen Nachfrageknick. „Die steigenden Zinsen haben das Neugeschäft im Jahresverlauf deutlich gebremst“, erklärt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Versicherungsverbands GDV. 2022 sagten die Versicherer fast 9 Mrd. Euro zu nach 9,2 Mrd. Euro im Jahr zuvor. Während sie in einem starken ersten Halbjahr noch Kredite von 6,3 Mrd. Euro bewilligten, waren es in der zweiten Jahreshälfte nur noch 2,7 Mrd. Euro.

Ausgezahlt wurden im vergangenen Jahr Wohnungsbaudarlehen von 8,8 Mrd. Euro – ein Plus von 2,3%. Mit Blick auf den sich durch die Zinswende abschwächenden Immobilienmarkt bezeichnete Asmussen das Ergebnis als gut. Lebensversicherer finanzieren überwiegend private Eigenheime oder Eigentumswohnungen. Deren Anteil an den Kreditzusagen lag 2022 noch bei 77,6 (84,6)%. Das Finanzierungsvolumen größerer Mietshäuser stieg dagegen deutlich.

Insgesamt spielen die Lebensversicherer in der Wohnimmobilienfinanzierung eine kleine Rolle: Der Pfandbriefbankenverband VDP gab ihren Marktanteil 2021 mit 3% an. Wegen der langen Vertragslaufzeit ihrer Kundengelder können Versicherer leicht Kredite mit einer Zinsbindung von 20 bis 30 Jahren vergeben.